TRAUEN SIE ALFREDO EINEN MORD ZU? - Elio Petri

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Richie Pistilli
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TRAUEN SIE ALFREDO EINEN MORD ZU? - Elio Petri

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Trauen Sie Alfredo einen Mord zu? (D)
Der Frauenmörder von Rom (D)
L'assassino (IT)
L'assassin (F)
El asesino (ES)
The Lady Killer of Rome
The Assassin


IT / F 1961

R: Elio Petri
D: Marcello Mastroianni, Cristina Gaioni, Salvo Randone, Micheline Presle, Andrea Checchi, Franco Ressel, Bruno Scipioni, Toni Ucci, Max Cartier, Marco Mariani u.a.



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Deutsche Erstaufführung: Juni 1961

Synchronkartei

Schnittbericht

Italo-Cinema.de

Score: Piero Piccioni

OFDb



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Alfredo Martelli (Marcello Mastroianni) ist seines Zeichens ein ruchloser Antiquitätenhändler, der eines schönen Morgens in seiner Privatwohnung völlig unerwartet von mehreren Polizeibeamten aufgesucht wird. Nachdem ihm die Beamten einige zusammenhangslose Fragen gestellt sowie eigenmächtig in seiner Wohnung herumgeschnüffelt haben, wird er ohne Angabe von Gründen zu einem Verhör auf die nächste Polizeiwache mitgenommen. Dort angekommen, wird Martelli zunächst einer Geduldsprobe unterzogen, denn bis es für ihn zum ersten Zusammentreffen mit dem ermittelnden Kommissar Palumbo (Salvo Randone) kommt, muss er zunächst noch einige Zeit im Wartezimmer des Polizeireviers absitzen. Als es dann endlich soweit ist, eröffnet ihm Palumbo ohne viel Federlesen, dass eine gewisse Adalgisa De Matteis (Micheline Presle), mit der Martelli eine eigennützige Liebesbeziehung führte, im Laufe der letzten Nacht von einem unbekannten Mörder eiskalt ermordet wurde. Und da Martelli von Zeugen am Vorabend im Haus der Ermordeten gesehen wurde, findet er sich nun auf Platz 1 der polizeilichen Tatverdächtigenliste wieder. Was folgt, ist ein ausufernder Verhörmarathon, bei dem Martelli verzweifelt seine vermeintliche Unschuld zu beweisen versucht.


Ein hervorragendes Filmdebüt, das Elio Petri nach zwei vorausgegangenen Kurzfilmen im Jahr 1961 ablieferte. Zuvor verdiente er sich seine ersten Lorbeeren bereits als Drehbuchautor sowie Regieassistent, bevor er dann zu Beginn der 60er Jahre endgültig seinen festen Platz auf dem für ihn erfolgsversprechenden Regiestuhl einnahm. Im Vergleich zu seinen späteren Werken wirkt TRAUEN SIE ALFREDO EINEN MORD ZU? sowohl vom Drehbuch als auch vom Inszenierungsstil her zwar etwas konventioneller, kann aber als ein mitreißender Kriminalfilm, den er schließlich auch (nur) darstellen soll, auf ganzer Linie überzeugen. Neben der gekonnten Schwarz-Weiß-Fotografie des Kameramanns Carlo Di Palma und der spannend inszenierten Verhörgeschichte, die immer wieder durch filmische Rückblenden aufgelockert wird, sind es insbesondere die Leistungen der beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen, die diesen kleinen italienisch-französisch koproduzierten Kriminalfilm zu etwas ganz Besonderem machen. An vorderster Front spielt sich Marcello Mastrioani bildwörtlich die Seele aus dem Leib, denn er ist fast den gesamten Handlungsverlauf damit beschäftigt, gegenüber der Polizei verzweifelt seine Unschuld zu beweisen. Dabei verkörpert er einen niederträchtigen Charakter, der sich nicht nur mit Hehlerware sowie Fälschungen eine goldene Nase verdient, sondern Frauen gegenüber auch ein rücksichtsloses Verhalten an den Tag legt, denn Alfredo Martelli ist ein gewissenloser Egomane, der seine Mitmenschen zum eigenen Vorteilsgewinn erbarmungslos ausnutzt. Während er ein solch schmähliches Verhalten auch gegenüber der zwischenzeitlich ermordeten Adalgisa De Matteis an den Tag legte, damit diese ihm das kostspielige Ladenlokal für seinen Antiquitätenhandel finanzierte, bändelte er hemmungslos mit der sowohl reizenden als auch wohlhabenden Nicoletta Nogaro an, die für ihn als Tochter eines vermögenden Industriellen die richtige Beute darstellt, um auch zukünftig seinem kostspieligen Lebenstil sorgenlos zu frönen. Ein wahrer Mistkerl also, der sich von nun an wegen Mordverdacht gegenüber der Polizei rechtfertigen muss. Cristina Gaioni verkörpert dabei überzeugend die reizende Nicoletta, wohingegen Adalgisa De Matteis nicht minder stringent die ausgenutzte Liebhaberin darstellt. Als Kommissar tritt zudem Salvo Randone in Erscheinung, dessen Verhörstil mich ein ganz klein wenig an Siegfried Lowitz DER ALTE erinnerte.


Fazit: Ein ausgezeichneter Kriminalfilm, dessen von Rückblenden durchzogener Handlungsverlauf einen durchweg mitreißt.


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