CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

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Prisma
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CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von Prisma »



Cinderella.JPG

● CENERENTOLA '80 / CENDRILLON '80 / CINDERELLA '80 / CINDERELLA '87 (I|F|1984)
in den Hauptrollen Bonnie Bianco und Pierre Cosso
unter besonderer Mitwirkung von Sandra Milo und Sylva Koscina
mit Vittorio Caprioli, Kara Donati, Edy Angelillo, Leonie Forliti, Sabina Segatori sowie Kendal Kaldwell und Adolfo Celi
eine Produktion der Teleision Center | Stand Art | Rai 2
ein Film von Roberto Malenotti



Cindy (Bonnie Bianco) lebt zusammen mit ihrem Vater, dem Pizzabäcker Harry (Vittorio Caprioli), ihrer missgünstigen Stiefmutter Muriel (Kendal Kaldwell) und ihren hochnäsigen Stiefschwestern Liz (Leonie Forliti) und Carol (Edi Angelillo) in Brooklyn und versucht sich gerade einen Namen als Sängerin zu machen. Da sie mit dem Gesetz in Konflikt kommt, beschließt die Familie, sie mit deren Schwestern, nach Italien zu schicken, die dort studieren sollen. Am Flughafen lernt Cindy einen jungen Mann namens Mizio (Pierre Cosso) kennen, der wenig später in Rom vor ihrer Türe steht. Schnell entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre und beide treiben ein gemeinsames Musik-Projekt voran, doch die Idylle wird durch ein nicht zu entschlüsselndes Geheimnis des jungen Mannes überschattet...

"Cinderella '80" wurde im TV über die Jahre gesehen rauf und runter wiederholt und stellt eine der vielleicht präsentesten und schönsten Kindheitserinnerungen dar, zumal dieses Pop-Märchen exakt auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten wurde. Die zwar altbekannte aber hier originell modifizierte Story bekommt schließlich ein bedeutendes Vamp over und macht sich erstaunlich gut im tatsächlichen Zeitrahmen der Produktion, zumal die Hauptfiguren einfach klasse sind. Im Rückblick lässt sich natürlich noch zusätzlich betonen, dass ein erlesener Kreis der italienischen Schauspiel-Elite, wie beispielsweise Sandra Milo, Adolfo Celi oder Sylva Koscina, ein Stelldichein gibt, somit für noch professionellere Eindrücke sorgen kann. Bonnie Bianco und Pierre Cosso wirken so angenehm unverbraucht, teils vielleicht sogar herrlich naiv, jugendlich-leidenschaftlich und unterm Strich mehr als sympathisch, sodass mit ihnen die wichtigsten Zutaten für gute Unterhaltung gegeben sind und der Hype, der hierzulande und sonstwo entstand, gut nachzuvollziehen ist. Überhaupt wirkt die Inszenierung unbeschwert, trotz einiger Turbulenzen aber dennoch traumhaft verspielt und bedeutend in der Grundaussage. Gespickt mit einem Soundtrack, der die volle Dröhnung in Form von Ohrürmern darstellt, entwickelt sich dieses (seinerzeit) moderne Märchen zu einem Kinder-und-Jugend-Straßenfeger, der mit einer exzellenten deutschen Synchronisation versehen ist. Roberto Malenotti Mehrteiler ist und bleibt einer dieser beliebten Dauerbrenner, den ich unzählige Male gesehen habe, zumal er einem die Nostalgie in den schönsten Bildern konserviert.

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TRAXX
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Re: CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von TRAXX »

Hach ja, die Serie hab ich damals ja auch verschlungen. Die war irgendwie komplementär zu den beiden LA BOUM Filmen, die damals, Mitte der 80er, zum ersten Mal im TV liefen und völlig phenomenal durch die Decke gingen - Charts stürmen inklusive. Der gemeinsame Nenner war wohl Pierre Cosso.

CINDERELLA '80 gibt's ja sogar auf BD, wie ich gerade sehe, auch für'n recht schmalen Taler... hmm, vielleicht wird da in einem schwachen Moment mal zugeschlagen... ;)

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Prisma
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Re: CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von Prisma »

TRAXX hat geschrieben:
Di., 18.01.2022 06:25
CINDERELLA '80 gibt's ja sogar auf BD, wie ich gerade sehe, auch für'n recht schmalen Taler... hmm, vielleicht wird da in einem schwachen Moment mal zugeschlagen... ;)

Die habe ich mir auch zugelegt und bin mal gespannt aufs Bild, denn die DVD ist ein bisschen verwaschen.
Da weiß ich aber schon ganz genau, wem ich die überlasse. Vermutlich werden Tränen der Nostalgie fließen. :D

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Prisma
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Re: CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von Prisma »



SylvaKoscinaCinderella1.jpg
SylvaKoscinaCinderella2.jpg
SylvaKoscinaCinderella3.jpg


● SYLVA KOSCINA als PRINCIPESSA MAFALDA GHERARDESCHI in
CINDERELLA '80 / CINDERELLA '87 (I|F|1984)



Der Kinder- und Jugend-Straßenfeger "Cinderella '80" schlug Ende der 80er-Jahre wie eine Bombe in Deutschland ein und löste einen regelrechten Bonnie-Bianco-Boom aus. Nicht nur die Miniserie, die in mehrere Teilen lief, sondern vor allem die Musik von Bonnie Bianco sorgte für große Begeisterung. Was die beteiligten Schauspieler angeht, so bekommt man es hier mit einer absolut spektakulären Besetzung zu tun, bei der sich frische und vor allem junge Darsteller mit international bekannten Alt-Stars, wie beispielsweise Sandra Milo und Adolfo Celi, die Klinke in die Hand geben. Unbewusst handelt es sich bei dieser Rolle also um eines der ersten persönlichen Aufeinandertreffen mit der schönen Wahl-Italienerin Sylva Koscina, die hier bereits mit Anfang 50 zu sehen ist, sie allerdings überhaupt nichts von ihrer Attraktivität, ihrer berühmten Aura und der üblichen Spiellaune verloren hat. Eher ist das Gegenteil der Fall, denn Koscina präsentiert sich in ihren wenigen Sequenzen punktgenau und pointiert. Im Vorspann kommt es zu der besonderen Ankündigung: »con la partecipazione straordinaria di Sylva Koscina«, was immer noch auf ihren immensen Bekanntheitsgrad und den damaligen Status als Star schließen lässt, auch wenn es in den letzten Jahren ihrer Karriere immer ruhiger um die Interpretin wurde. Als Principessa Gherardeschi vertraute man ihr eine aristokratische Rolle an, die ganz offensichtlich eine sehr leichte Aufgabe für die Schauspielerin war, denn sie passt sich der Anforderung in allen Belangen hervorragend an, kann hierbei sogar für einige amüsante Momente sorgen. Ihre Durchlaucht hinterlässt in ausgewählten Intervallen einen sehr eindeutigen Eindruck als hochmütige, teils arrogant und aber vor allem sehr temperamentvoll wirkende Dame von Welt. Die Darstellerin schöpft die Möglichkeiten der begrenzten Voraussetzungen optimal aus, und um bei den Zuschauern punkten zu können, darf sie sogar Spuren ihres komödiantischen Könnens unter Beweis stellen.

Allerdings verzieht die mir Vorliebe delegierende und Befehle erteilende Sylva Koscina kaum eine Miene, wirkt dabei demonstrativ zurückweisend, leicht exaltiert, außerdem hin und wieder überaus angriffslustig, was man insbesondere im Umgang mit ihrer vermeintlichen Nebenbuhlerin Sandra Milo zu spüren bekommt, welche sie später sogar noch buchstäblich zum Duell fordern wird. Die Principessa zeigt sich vornehmlich hoheitsvoll und scheint immer nur an der Etikette des Hauses und der Wirkung nach außen interessiert zu sein, doch zunächst darf sie ihre Krallen ausfahre und mit sarkastischen Untertönen überzeugen. Ihre Kontrahentin Marianne fertigt sie mit folgenden Worten ab: »Sie sind bei uns ein immer gern gesehener Gast, kommen Sie wann Sie wollen. Sie wissen ja, der Weg führt nur über meine Leiche!«, und das Publikum kann tatsächlich kaum unterscheiden, ob die angriffslustige Dame nur blufft oder eine blutrünstige Ankündigung gemacht hat. Für die Herren der Schöpfung setzt es so manche Ohrfeige, doch es zeigt sich langsam aber sicher ein guter Kern, sodass man ihr die eigentlich sympathische Figur gerne abnimmt, immerhin kommt es gegen Ende dieser unterhaltsamen Veranstaltung zu einer Art Widerspenstigen Zähmung. Insgesamt gibt die im Jahr 1933 geborene Schauspielerin ihrer Rolle wie üblich ein beeindruckendes Profil, und es macht einen immensen Spaß, die mit italienischer Grandezza ausgeschmückten Allüren zu beobachten, die viele ihrer Gesprächspartner irritieren oder längst zur Kapitulation gebracht haben. Für die Produktion ist ihre Verpflichtung schlussendlich als ein großes Glück zu bezeichnen, und es handelt sich unter ihren Spätrollen um eine der vielleicht besten, aber mindestens um einen derjenigen Auftritte mit dem größten Zuschauer-Radius. Bemerkenswert ist, dass sich in den Bereichen Ausstrahlung und Körpersprache in all den Jahren so gut wie nichts verändert hat und man auf einen reifer gewordenen Star blickt, der seine Stärken eben genau aus dieser Grundvoraussetzung zu ziehen weiß..



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Sonny Crockett
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Re: CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von Sonny Crockett »

Oh ja, eine wohltat für alle Kinder der 80er. Da schlägt das Wort "Nostalgie" mal so richtig ein. Bonnie Bianco natürlich der vorpubertäre Bubentraum damals. Hervorheben möchte ich auch den herrlich kitschigen Soundtrack, typischer 80er-Sound geht fast nicht mehr. Allerdings nicht das beschissene "Stay"-Duett, sondern viel mehr so Songs wie "Just A Friend" oder "Love You Too Much"; auch wenn mir spätere Lieder wie "Miss You So" oder "When The Price Is Your Love" plus die Dieter Bohlen Stücke noch besser gefallen. Aber jedenfalls in Original Länge schauen. Die zerschnippelte Version der Serie ärgert nur. 7.5/10*
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Prisma
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Re: CINDERELLA '80 - Roberto Malenotti

Beitrag von Prisma »

Sonny Crockett hat geschrieben:
Sa., 22.01.2022 01:34
Oh ja, eine wohltat für alle Kinder der 80er. Da schlägt das Wort "Nostalgie" mal so richtig ein.

Das kann man wohl sagen. Ich weiß nicht, wie oft ich die Teile schon gesehen habe, aber es dürfte sich schon um eine beträchtliche Anzahl handeln, zumal sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit gelaufen sind, nicht zuletzt, da meine Schwester seinerzeit ein großer Fan von "Cinderella '80" (und wie ich vermute vor allem von Pierre Cosso) war. Naja, wie ich letztens auf Anfrage herausgehört habe, heute wohl auch noch. :mrgreen:

Sonny Crockett hat geschrieben:
Sa., 22.01.2022 01:34
Hervorheben möchte ich auch den herrlich kitschigen Soundtrack, typischer 80er-Sound geht fast nicht mehr.

Ich finde vor allem die Kombination der Story und des Musikthemas überaus gelungen. Die Songs lassen sich für meinen Geschmack auch heute noch sehr gut anhören, was selbst für das Zugpferd "Stay" gilt, das ja damals richtig einschlagen konnte. Am liebsten mochte ich aber immer schon "It's goodbye". Die Soundtrack-CD wandert bei mir alle Jubeljahre wieder in den Player und es darf daher nur einmal geraten werden, was ich aktuell im Auto höre. 😇

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