SATANIK - Piero Vivarelli

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Richie Pistilli
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SATANIK - Piero Vivarelli

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Satanik (IT)
Satanic (BEL)
Sátáni szépség (HUN)
Öldüren Kadin (TUR)
Satanik


IT / ES 1968


R: Piero Vivarelli
D: Magda Konopka, Umberto Raho, Julio Peña, Isarco Ravaioli, Giancarlo Prete, Mimma Ippoliti, Fulvio Mingozzi, Armando Calvo, Luigi Montini, Piero Vivarelli u.a.



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Italienische Erstaufführung: 18.04.1968

Score: Roberto Pregadio & Romano Mussolini

OFDb



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Dr. Marnie Bannister (Magda Konopka) ist ihres Zeichen eine wissenschaftliche Assistentin im fortgeschrittenen Alter, die infolge des Verlusts ihrer Schönheit ordentlich Frust schiebt. Hinzu kommt, dass ihr Gesicht durch einen gutartigen Tumor etwas entstellt wirkt. Als aber ihr Kollege Professor Greaves (Nerio Bernardi) eines schönes Tages ein Elixier entwickelt, dass zumindest im Tierversuch die tierischen Versuchsteilnehmer verjüngte, drängt Marnie Bannister vehement darauf, das Serum umgehend auch an ihr auszuprobieren. Doch da die Versuchstiere neben dem erhofften Verjüngungseffekt auch noch den unerwünschten Nebeneffekt einer ausgemachten Verhaltensstörung aufwiesen, lehnt Professor Greaves den Wunsch seiner mitleiderregenden Assistentin -zumindest in diesem Moment- ab. Ein fataler Fehler, wie sich im nächsten Moment herausstellt, denn kaum nachdem der Professor seine Entscheidung gegenüber Marnie Bannister bekannt gab, rammt ihm seine verzweifelte Assistentin die Spitze eines frisch desinfizierten Skalpells mitten in sein Herz, um sich daraufhin in aller Ruhe das verheißungsvolle Serum einzuflößen. Was folgt, ist die Transformation einer alten, gebrechlichen Frau, an deren Ende zwar vom äußeren Erscheinungsbild her eine verführerische Mittzwanzigerin steht, deren Wesen sich aber in pathologischer Richtung verändert hat. So kommt es, dass der verführerische Vamp Marnie vermögenden Männern von da an den Kopf verdreht, um sie anschließend finanziell auszunehmen. Dabei stellt sich jedoch heraus, dass die Wirkdauer des Verjüngungsserums nur eine bestimmte Zeit lang anhält, was wiederum zur Folge hat, dass Marnie sämtliche Zeugen beseitigen muss, die ihr wahres Gesicht zu Augen bekommen. Ihre eiskalten Morde rufen wiederum die beiden ermittelnden Gesetzeshüter Inspektor Trent (Julio Peña) und Kommissar Gonzalez (Armando Calvo) auf den Plan, die sich von da an an die Fersen des männermordenden Vamps heften.



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Ebenso wie KRIMINAL handelt es sich bei SATANIK um eine filmische Adaption eines 'fumetti neri' der beiden Comic-Zeichner Max Bunker und Roberto Raviola (Magnus), der zwar im Vergleich zu der KRIMINAL-Comicreihe noch mehr Sex und Gewalt aufweist, aber als Verfilmung vergleichsweise etwas hinterhinkt, da es dem Regisseur Piero Vivarelli letztendlich nicht gelang, das bestandene Potential der Comicvorlage für seinen Film adäquat zu nutzen: Einerseits dürfte die dürftige Handlung des Drehbuchs auf einen halben Bierdeckel gepasst haben und zum anderen entpuppt sich auch der behäbige sowie schwunglose Inzenierungsstil größtenteils als unspektakulär und langfädig. Zwar wartet der Film mit einigen äußerst brutalen als auch offenherzigen Momenten und weist auch eine wohltuende Farbenfohheit auf, aber letzten Endes bleibt das Endresultat des Films weit hinter den gegebenen Möglichkeiten, was im Nachhinein sehr schade ist. Als Regieassistent fungierte übrigens der zukünftige regisseur Pupi Avati, wobei dieser von den Dreharbeiten zu SATANIK alles andere als angetan war. Der Veröffentlichungszeitraum der an die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde angelehnten Comicreihe erstreckte sich in Italien von Dezember 1964 bis November 1974.


Als Haupdarstellerin wurde die zum damaligen Zeitpunkt aus Fotoromanen bekannte Darstellerin Magda Konopka engagiert, die die Superschurkin SATANIK mit bestem Wissen und Gewissen verkörpert. Zwar scheint Konopkas schauspielerische Leistung im vorliegenden Film etwas begrenzt zu sein, macht aber in ihrer Superschurkinnenrolle dennoch eine gute Figur. Dabei geht sie als wesensveränderter Vamp nicht nur vornehmlich über männliche Leichen, sondern trägt in den Phasen der alten Frau auch ein Gesichtsmakeup zur Schau, dass zwar alles andere als realistisch, dafür aber umso charmanter wirkt. Wer jetzt aber denkt, dass sich Magda Konopka bei ihren intriganten Feldzügen in einem heldinnenhaften Strampelanzug präsentiert, der ist leider falsch gewickelt, denn lediglich im Rahmen einer heißen Striptanzeinlage zeigt sich die transformierte Wahnsinnige in dem vom Filmplakat bekannten Superschurkinnenoutfit. Nebenbei präsentiert sie ungeniert weitere nackte Tatsachen, die in der damaligen Zeit ein heftiger Dorn im Auge der moralapostolischen Sittenwächtern gewesen sein dürften. Gleiches gilt für die exploitativen Mordszenen, in denen die ungezügelte Gewalt stellenweise sogar gorelastig regiert. Angesichts der unspektakulären Inszenierung des Handlungsverlaufs darf Magda Konopka zumindest im Finale das Gaspedal bildwörtlich 'noch einmal ordentlich durchtreten'. In weiteren Rollen können Umberto Raho und Isarco Ravaioli bestaunt werden, wobei ihre Darbietungen infolge des viel zu laxen Drehbuchs weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Abgerundet wird das sensationsarme Superschurkinnen-Spektakel mit einer easyhaften Beatmusik, für die sich der Komponist verantwortlich zeigte.


Fazit: Zwar kann die filmische Adaption von SATANIK weder der von KRIMINAL, geschweige denn der von GEFAHR: DIABOLIK das Wasser reichen, aber ganz abschreiben würde ich diese jetzt auch nicht, da trotz des fehlenden Esprits und unspektakulären Inszenierungsstils immer noch ausreichend Wohlfühlingredienzien für einen gemächlichen Filmgenuss bestehen.


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