ILSE STEPPAT
[* 11. November 1917 | † 21. Dezember 1969]
Prisma hat geschrieben:Die in Barmen geborene Schauspielerin Ilse Steppat erhielt ihr erstes Engagement im Jahr 1933 am Städtischen Theater von Rheydt, bis sich weitere Stationen in Düsseldorf, Osnabrück und Oldenburg anschlossen. 1937 wurde sie Mitglied des Ensembles der Volksbühne Berlin und ihre erfolgreiche Theater-Karriere setzte sich beispielsweise am Alten Theater in Leipzig fort. Im Jahr 1947 gab sie ihr Kino-Debüt in dem Drama "Ehe im Schatten", welches sich mit dem Schicksal des deutschen Schauspielers Joachim Gottschalk befasst. Gleich mit einer derartig wichtigen Rolle betraut, kam es zu zahlreichen Folgefilmen mit ähnlicher Rollengewichtung. Im Jahr 1950 übernahm Steppat sogar drei Synchron-Arbeiten, in denen sie Joan Bennett und Lana Turner ihre markante Stimme lieh, und hier bleibt es besonders erstaunlich, dass keine weiteren Arbeiten in diesem Bereich folgten, immerhin war ihre Stimme prädestiniert dafür. Bis Ende der 60er Jahr war sie stets gut in der deutschen Kino- und TV-Landschaft vertreten und übernahm ihre einzige englischsprachige Rolle in dem James Bond-Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät", zumal die eigentlich favorisierte Griechin Irene Papas angeblich zu sympathisch für die boshafte Handlangerin Blofelds erschien. Zwei Tage nach dem Massenstart in der Bundesrepublik, im Dezember 1969, verstarb Ilse Steppat an einem Herzinfarkt.
Die Auseinandersetzung mit der Schauspielerin Ilse Steppat gewährt den Blick auf eine außergewöhnliche Karriere, die mit großen Rollen am Theater anfing, bevor es sie zum Film zog. Ihr Kinodebüt zu einem Zeitpunkt mit beinahe schon 30 Jahren erscheint äußerst unorthodox zu sein, immerhin war es bei Kolleginnen üblich, ihren Zenit in diesem Alter bereits überschritten zu haben. Der deutsche Nachkriegsfilm meinte es gut mit der hochbegabten Interpretin, die im Jahr 1947 auf Anhieb eine große Charakterrolle anvertraut bekam, und wenig später bereits festgelegt war auf einen ganz bestimmten Typ Frau, der stetige Verwendung fand. Zwar entwickelten sich die Anforderungen weiter, doch es kann nicht geleugnet werden, dass sich Steppat Zeit ihrer Kinokarriere bestimmten Dogmen des Films und ihres eigenen Images zu beugen hatte. Dabei war es der vielseitigen Frau mit der rauchigen Stimme stets möglich zu variieren. Es waren neben ihr nicht gerade viele Kolleginnen zu finden, die eine in sich verankerte Ambivalenz so gut auf den Punkt bringen konnte: Stappat war es dem Empfinden nach möglich, proletarisch oder sogar ordinär sein, was das Spiel einer Dame von Welt nicht unbedingt ausschließen musste. Auch die großen Ladys, Privilegierten oder tragischen Heldinnen, beziehungsweise abgehärteten, eisernen Jungfern waren ihr Metier, doch der Film rief im Grunde genommen viel zu häufig das Gleiche ab. Ilse Steppat war seit ihrem ersten Film "Ehe im Schatten" ab dem Jahr 1947 kontinuierlich und saisonweise immer wieder sehr gut beschäftigt und übernahm auch zahlreiche Rollen in Fernsehen und TV-Serien. Auf nationaler Ebene dürfte sie den meisten Zuschauern aus ihren drei Rollen in der Edgar Wallace-Reihe bekannt sein, international feierte sie ihren fulminanten Durchbruch als mörderische Gegenspielerin von James Bond in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät"; eine Ehre, von der sie durch ihren plötzlichen Tod im Jahr 1969 leider nicht mehr viel hatte. Sie hinterlässt überwiegend sehenswerte Filme und besonders ausdrucksstarke Charaktere in erinnerungswürdigen Rollen, die das Publikum in besonderer Art und Weise erreichen können.
Die Schauspielerin erlaubte sich häufig den Luxus, unbequem zu wirken und nicht als strahlende Heldin oder gar Sympathieträgerin in den Fokus zu treten, sodass man häufig eine von ihr selbst konstruierte Distanz aufgezwungen bekommt, die allerdings faszinierend wirkt, da man erahnt, dass so viel Unentdecktes und Geheimnisvolles unter dieser oft hart wirkenden Oberfläche verborgen ist. Engagements wie etwa in deutschen Lustspielen oder Kriminalfilmen zeigen bis heute, dass ihr jeglicher Rollen-Twist möglich, und dass ihr Einsatzgebiet vielseitig war. Leider gab es wie so häufig Probleme beim Abruf, sodass Steppat - wie viele ihrer Kolleginnen mit Image-Stempel auch - zu zaghaft eingesetzt wurden. Betrachtet man sich die Art und Weise der Interpretation und Aura, so spielt die gebürtige Rheinländerin mit Leichtigkeit in einer Liga wie beispielsweise Elisabeth Flickenschildt oder etwa Mady Rahl. Ilse Steppat fällt durch ihre oftmals so nervös und voller Anspannung stehende Körpersprache auf, und es wirkt nicht selten so, als halte sie sich selbst fest und im Griff. Bedacht auf Contenance, ist die tiefgründig wirkende Dame nicht so schnell aus der Fassung gebracht, bis die Momente auftauchen, in denen sie unbedacht und emotional reagiert. Häufig liegen diesen Eindrücken unerwiderte Liebesgeschichten zugrunde, oder solche, die ihre geheime Erfüllung bereits in der Vergangenheit erfahren hatten. Das Spiel mit Gestik und Mimik wird durch Steppats tiefe Stimme untermauert, die von Temperament und Erfahrung berichtet. Auch glaubt man eine Frau zu sehen, deren Selbstbewusstsein oftmals von männlichem Taktieren unterminiert wurde. Ein Film mit Ilse Steppat in einer Haupt- oder Nebenrolle stellt immer ein besonderes Erlebnis und Vergnügen dar, selbst wenn die jeweilige Auftrittsdauer recht kurz bleibt. Glücklicherweise sind ihre Arbeiten relativ leicht verfügbar, sodass man schnell einen breiten Überblick über ihre Karriere verschafft bekommt. Am Ende ist die Bühnen- und Filmschauspielerin jedoch schon viel zu lange verstorben, als dass sie einen gewissen Kultstatus inne hätte, oder in einem Atemzug mit den ganz großen deutschen Stars genannt werden würde, was ziemlich schade ist.
Die Schauspielerin erlaubte sich häufig den Luxus, unbequem zu wirken und nicht als strahlende Heldin oder gar Sympathieträgerin in den Fokus zu treten, sodass man häufig eine von ihr selbst konstruierte Distanz aufgezwungen bekommt, die allerdings faszinierend wirkt, da man erahnt, dass so viel Unentdecktes und Geheimnisvolles unter dieser oft hart wirkenden Oberfläche verborgen ist. Engagements wie etwa in deutschen Lustspielen oder Kriminalfilmen zeigen bis heute, dass ihr jeglicher Rollen-Twist möglich, und dass ihr Einsatzgebiet vielseitig war. Leider gab es wie so häufig Probleme beim Abruf, sodass Steppat - wie viele ihrer Kolleginnen mit Image-Stempel auch - zu zaghaft eingesetzt wurden. Betrachtet man sich die Art und Weise der Interpretation und Aura, so spielt die gebürtige Rheinländerin mit Leichtigkeit in einer Liga wie beispielsweise Elisabeth Flickenschildt oder etwa Mady Rahl. Ilse Steppat fällt durch ihre oftmals so nervös und voller Anspannung stehende Körpersprache auf, und es wirkt nicht selten so, als halte sie sich selbst fest und im Griff. Bedacht auf Contenance, ist die tiefgründig wirkende Dame nicht so schnell aus der Fassung gebracht, bis die Momente auftauchen, in denen sie unbedacht und emotional reagiert. Häufig liegen diesen Eindrücken unerwiderte Liebesgeschichten zugrunde, oder solche, die ihre geheime Erfüllung bereits in der Vergangenheit erfahren hatten. Das Spiel mit Gestik und Mimik wird durch Steppats tiefe Stimme untermauert, die von Temperament und Erfahrung berichtet. Auch glaubt man eine Frau zu sehen, deren Selbstbewusstsein oftmals von männlichem Taktieren unterminiert wurde. Ein Film mit Ilse Steppat in einer Haupt- oder Nebenrolle stellt immer ein besonderes Erlebnis und Vergnügen dar, selbst wenn die jeweilige Auftrittsdauer recht kurz bleibt. Glücklicherweise sind ihre Arbeiten relativ leicht verfügbar, sodass man schnell einen breiten Überblick über ihre Karriere verschafft bekommt. Am Ende ist die Bühnen- und Filmschauspielerin jedoch schon viel zu lange verstorben, als dass sie einen gewissen Kultstatus inne hätte, oder in einem Atemzug mit den ganz großen deutschen Stars genannt werden würde, was ziemlich schade ist.
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