● I MISTERI DELLA GIUNGLA NERA / DAS GEHEIMNIS DER LEDERSCHLINGE / DAS GEHEIMNIS DES SCHWARZEN DSCHUNGELS (I|D|1964)
mit Guy Madison, Ingeborg Schöner, Giacomo Rossi Stuart, Ivan Desny, Giulia Rubini, Ferdinando Poggi,
Aldo Bufi Landi, Aldo Cristiani, Romano Giomini, Enzo Fiermonte, Giuliano Dell'Ovo und Peter van Eyck
eine Produktion der Liber Film | Eichberg Film | im Verleih der Columbia-Bavaria Filmgesellschaft
ein Film von Luigi Capuano
mit Guy Madison, Ingeborg Schöner, Giacomo Rossi Stuart, Ivan Desny, Giulia Rubini, Ferdinando Poggi,
Aldo Bufi Landi, Aldo Cristiani, Romano Giomini, Enzo Fiermonte, Giuliano Dell'Ovo und Peter van Eyck
eine Produktion der Liber Film | Eichberg Film | im Verleih der Columbia-Bavaria Filmgesellschaft
ein Film von Luigi Capuano
»Ein vollkommenes Wesen erschuf ich. Eine Frau ohne Begierde...«
Zur Kolonialzeit wurde Ada (Ingeborg Schöner) vor vielen Jahren als Kind in Indien entführt und bei der berüchtigten Thug-Sekte als Reinkarnation einer Todesgöttin platziert. Adas Vater, Captain MacPherson (Peter van Eyck), wurde damit beauftragt, Souyadhana (Guy Madison) zur Strecke zu bringen, doch der Kopf der Sekte ist in den unterirdischen Katakomben und Höhlen nur schwer ausfindig zu machen. Der Captain trifft auf den Schlangenjäger Teremal Naik (Giacomo Rossi Stuart), der ihm ab sofort behilflich sein wird, die junge Frau aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien, die er zuvor bereits im Dschungel getroffen und in sie verliebt hatte. Souyadhana setzt derweil alles daran, seine Schreckensherrschaft aufrechtzuerhalten, im Zweifelsfall auch mit Folter und Mord …
Bunte Abenteuerfilme vor exotischen Kulissen waren im zeitgenössischen Kino seit vielen Jahren hoch im Kurs, da sie oftmals Geschichten aus anderen Welten erzählen konnten, wenngleich Mitte der 60er Jahre bereits zu beobachten war, dass die Luft langsam aber sicher am Entweichen war. Die seinerzeit erfolgreich laufenden Karl May-Filme stellen thematisch gesehen zwar nur einen hinkenden Vergleich dar, konnten das Publikum allerdings mit immer neuen und spannenden Abenteuern überzeugen, die stets solide und teilweise aufwändig inszeniert sind. "Das Geheimnis der Lederschlinge" wirkt für damalige Verhältnisse und vor allem im Vergleich etwas altbacken und streckenweise naiv, dürfte Fans dieses Genres aber auch mit seinen überschaubaren Mitteln überzeugen, zumal es vor herrlichen Kulissen sehr farbenfroh und unterhaltsam vonstattengehen darf. Der Zuschauer wird an Schauplätze mitgenommen, die geheimnisvoll und unerreichbar wirken, die sich aufbäumenden Gefahren erzeugen eine Grundspannung, die das Geschehen gediegen trägt. Die Geschichte beginnt mit der Entführung eines ahnungslosen Kindes, welches die Köpfe der berüchtigten, mordlüsternen und ebenso geheimnisumwitterten Thug-Sekte veranlasst, es ihren Untergebenen fortan als jungfräuliche Reinkarnation der Göttin Kali zu präsentieren. Die Gottheit steht für ein Regiment aus Angst und Schrecken, der man permanent Menschenopfer erbringen muss, damit ihre Anhänger auch weiterhin in ihrer Gunst stehen oder dass man sie nicht erzürne. Diese Statue erfährt im Szenario zahlreiche Zooms, die sich im Kontrast mit dem hübschen, unschuldigen und betörend wirkenden Gesicht von Hauptdarstellerin Ingeborg Schöner abwechseln. In ihr schlummert geheimer Widerstand, da sie die Menschenopfer und die Folter insgeheim verabscheut, allerdings hat sie nie etwas anderes als Heilslehre beziehungsweise Gehirnwäsche erfahren. Da der Verlauf thematisch gesehen vollkommen vorhersehbar abläuft, müssen andere Stellschrauben für die nötige Unterhaltung sorgen. Das Einkopieren wilder Tiere und deren unerbittlicher Todeskämpfe symbolisieren die permanente Gefahr, in denen sich die vergleichsweise wenigen Protagonisten befinden. Dem Großthema Findung und Liebe auf den ersten Blick wird auch reichlich Screentime eingeräumt, was möglicherweise aufgebrachte Zuseher beruhigen soll.
Die internationale Besetzungsliste wirkt in italienisch-deutscher Co-Produktion sehr prominent, sodass die jeweilige Spiellaune zum Abruf bereitsteht. Mit dem US-Amerikaner Guy Madison ist ein prägnantes Gesicht für das Verbreiten von Angst und Schrecken gefunden, der als Gebieter nur blinden Gehorsam kennt. Seine blutige Strategie scheint über all die Jahre aufgegangen zu sein, denn er konnte seinen Lakaien eine bildhübsche und vor allem brauchbare Wiedergeburt der tödlichen Göttin vorsetzen, sodass seine Schreckensherrschaft als gesichert angesehen werden soll. Dass der Zufall diesen Anspruch plötzlich zunichtemachen könnte, bringt die Maschinerie erst richtig in Gang, seine patenten Gegenspieler werden vor allem von Giacomo Rossi Stuart mit Elan und Überzeugungskraft ausgestattet, Peter van Eyck hat hier das Nachsehen. Das Konstrukt wäre nur die Hälfte ohne die anmutige Ingeborg Schöner wert, deren Ausstrahlung in Verbindung mit dem immensen Kamera-Interesse voll aufgehen darf. Auch in den Nebenrollen ist der Film ansprechend besetzt, sodass man alleine auf darstellerischer Seite von guten Grundvoraussetzungen sprechen kann. Der Regie ist es möglich, selbst fabrizierte Durchhänger relativ gut zu übertünchen, die Göttin Kali wacht wie ein Fluch über alldem. Das Script verfügt über keine Klippen und wenige Finessen, nimmt seinen Lauf schließlich mit dem Selbstbewusstsein, dass derartige Filme auch ohne viel Twists, Tiefe oder Aufhebens funktionieren, solange die technische Seite die Aufmerksamkeit gut bedient. Dem Publikum werden sehr intensive Bilder und Farben angeboten, die Situationen prekärer erscheinen lassen, als sie es in Wirklichkeit sind. Das Aufbauen von permanenter Gefahr für die Protagonistin und ihren designierten Gefährten geht in aller Unmissverständlichkeit auf, sodass es insgesamt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommt. Darsteller wie Peter van Eyck oder Ivan Desny kommen hier leider ein wenig zu kurz und können nicht ihre übliche Dominanz zum Ausdruck bringen, allerdings stemmen Ingeborg Schöner, Guy Madison und Giacomo Rossi Stuart das teils turbulente Geschehen quasi auch im Alleingang. "Das Geheimnis der Lederschlinge" kann Fans des Abenteuerfilms mit Leichtigkeit unterhalten, bei der globalen Überzeugungskraft könnte es hier und da allerdings zu einigen Schwierigkeiten kommen, immerhin wurden einige Möglichkeiten halbgenutzt liegengelassen.
Bunte Abenteuerfilme vor exotischen Kulissen waren im zeitgenössischen Kino seit vielen Jahren hoch im Kurs, da sie oftmals Geschichten aus anderen Welten erzählen konnten, wenngleich Mitte der 60er Jahre bereits zu beobachten war, dass die Luft langsam aber sicher am Entweichen war. Die seinerzeit erfolgreich laufenden Karl May-Filme stellen thematisch gesehen zwar nur einen hinkenden Vergleich dar, konnten das Publikum allerdings mit immer neuen und spannenden Abenteuern überzeugen, die stets solide und teilweise aufwändig inszeniert sind. "Das Geheimnis der Lederschlinge" wirkt für damalige Verhältnisse und vor allem im Vergleich etwas altbacken und streckenweise naiv, dürfte Fans dieses Genres aber auch mit seinen überschaubaren Mitteln überzeugen, zumal es vor herrlichen Kulissen sehr farbenfroh und unterhaltsam vonstattengehen darf. Der Zuschauer wird an Schauplätze mitgenommen, die geheimnisvoll und unerreichbar wirken, die sich aufbäumenden Gefahren erzeugen eine Grundspannung, die das Geschehen gediegen trägt. Die Geschichte beginnt mit der Entführung eines ahnungslosen Kindes, welches die Köpfe der berüchtigten, mordlüsternen und ebenso geheimnisumwitterten Thug-Sekte veranlasst, es ihren Untergebenen fortan als jungfräuliche Reinkarnation der Göttin Kali zu präsentieren. Die Gottheit steht für ein Regiment aus Angst und Schrecken, der man permanent Menschenopfer erbringen muss, damit ihre Anhänger auch weiterhin in ihrer Gunst stehen oder dass man sie nicht erzürne. Diese Statue erfährt im Szenario zahlreiche Zooms, die sich im Kontrast mit dem hübschen, unschuldigen und betörend wirkenden Gesicht von Hauptdarstellerin Ingeborg Schöner abwechseln. In ihr schlummert geheimer Widerstand, da sie die Menschenopfer und die Folter insgeheim verabscheut, allerdings hat sie nie etwas anderes als Heilslehre beziehungsweise Gehirnwäsche erfahren. Da der Verlauf thematisch gesehen vollkommen vorhersehbar abläuft, müssen andere Stellschrauben für die nötige Unterhaltung sorgen. Das Einkopieren wilder Tiere und deren unerbittlicher Todeskämpfe symbolisieren die permanente Gefahr, in denen sich die vergleichsweise wenigen Protagonisten befinden. Dem Großthema Findung und Liebe auf den ersten Blick wird auch reichlich Screentime eingeräumt, was möglicherweise aufgebrachte Zuseher beruhigen soll.
Die internationale Besetzungsliste wirkt in italienisch-deutscher Co-Produktion sehr prominent, sodass die jeweilige Spiellaune zum Abruf bereitsteht. Mit dem US-Amerikaner Guy Madison ist ein prägnantes Gesicht für das Verbreiten von Angst und Schrecken gefunden, der als Gebieter nur blinden Gehorsam kennt. Seine blutige Strategie scheint über all die Jahre aufgegangen zu sein, denn er konnte seinen Lakaien eine bildhübsche und vor allem brauchbare Wiedergeburt der tödlichen Göttin vorsetzen, sodass seine Schreckensherrschaft als gesichert angesehen werden soll. Dass der Zufall diesen Anspruch plötzlich zunichtemachen könnte, bringt die Maschinerie erst richtig in Gang, seine patenten Gegenspieler werden vor allem von Giacomo Rossi Stuart mit Elan und Überzeugungskraft ausgestattet, Peter van Eyck hat hier das Nachsehen. Das Konstrukt wäre nur die Hälfte ohne die anmutige Ingeborg Schöner wert, deren Ausstrahlung in Verbindung mit dem immensen Kamera-Interesse voll aufgehen darf. Auch in den Nebenrollen ist der Film ansprechend besetzt, sodass man alleine auf darstellerischer Seite von guten Grundvoraussetzungen sprechen kann. Der Regie ist es möglich, selbst fabrizierte Durchhänger relativ gut zu übertünchen, die Göttin Kali wacht wie ein Fluch über alldem. Das Script verfügt über keine Klippen und wenige Finessen, nimmt seinen Lauf schließlich mit dem Selbstbewusstsein, dass derartige Filme auch ohne viel Twists, Tiefe oder Aufhebens funktionieren, solange die technische Seite die Aufmerksamkeit gut bedient. Dem Publikum werden sehr intensive Bilder und Farben angeboten, die Situationen prekärer erscheinen lassen, als sie es in Wirklichkeit sind. Das Aufbauen von permanenter Gefahr für die Protagonistin und ihren designierten Gefährten geht in aller Unmissverständlichkeit auf, sodass es insgesamt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommt. Darsteller wie Peter van Eyck oder Ivan Desny kommen hier leider ein wenig zu kurz und können nicht ihre übliche Dominanz zum Ausdruck bringen, allerdings stemmen Ingeborg Schöner, Guy Madison und Giacomo Rossi Stuart das teils turbulente Geschehen quasi auch im Alleingang. "Das Geheimnis der Lederschlinge" kann Fans des Abenteuerfilms mit Leichtigkeit unterhalten, bei der globalen Überzeugungskraft könnte es hier und da allerdings zu einigen Schwierigkeiten kommen, immerhin wurden einige Möglichkeiten halbgenutzt liegengelassen.