Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Equalizer 2000 (1987)
Cirio H. Santiago in Höchstform! Er schrieb das Drehbuch und inszenierte den Film mit Richard Norton in der Hauptrolle, einem Stuntman und Schauspieler aus Down Under. Santiago drehte einige Filme der Art auf den Philippinen, "Equalizer 2000" gehört mit zu seinen besten Werken. Die Handlung ist kurz erzählt, in einer postapykalyptischen Welt kämpfen rivalisierende Banden gegen die skrupellosen Ownership, die den Großteil des Öls kontrollieren und die Umgebung und Land tyrannisieren, um Ressourcen zu sichern. Die Zivilisation ist längst zusammengebrochen, die Gesellschaft in lose organisierte Gruppen bzw. Banden zerfallen. Es gibt eigentlich vier Gruppen im Film, die Ownership und ihr Gegenpol die Rebellen und Widerständler, die zu Anfang neutrale Dixon Gruppe und die eher friedliebende Indio Gruppe um Häuptling Firewall, die ums Überleben kämpfen. Im Verlauf der Handlung schließen sich die letzten drei Gruppen zusammen, um den Kampf gemeinsam gegen die tyrannischen Ownership aufzunehmen und stürmen dessen Festung. Die postapokalyptische Welt wird oft durch Wüste, staubige Straßen und karge Steinbrüche dargestellt. Es gibt Verfolgungsjagden, riskante Rettungsaktionen und Rivalitäten zwischen den Fronten. Verrat, Loyalität und der Wunsch nach Gerechtigkeit treiben die Figuren voran. Die Story ist eher sekundär zu betrachten, es gibt eine lose Rahmenhandlung mit Heldentum, Rivalitäten zwischen Banden, Verrat, Rache und Rettungsaktionen. Häufig steht oft eine impulsive, actionreiche Konfrontation unter einigen Gruppen im Vordergrund. Die Actionsequenzen und manche Waffengattungen sind oft plakativ, überdreht und darauf ausgelegt Spannung und Adrenalin zu erzeugen. Die Soundeffekte und Mündungsfeuer der Waffen sind oftmals klasse, ganz besonders die der aufgemotzten 6-läufigen Superfeuerwaffe. "Equalizer 2000" ist auf gewisser Ebene ein gelungenes "Mad Max 2" Rip Off, ein Exploitation Werk vom Feinsten, was von wilden Autoverfolgungsjagden und vor allem von seinen ausufernden Schießereien und Explosionen lebt. Im Prinzip kriegt man als Zuschauer genau das geboten, was das originale VHS Cover oben links impliziert. Sets, Requisiten und Kostüme wirken manchmal improvisiert oder billig produziert, was dem Film seinen eigenen charmanten rauen Appeal verleiht. Der Film nähert sich stark dem Vorbild "Mad Max 2", insbesondere dem postapokalyptischen Feeling im Film und der Mischung aus Action mit dystopischer Sozialkritik. Auch gibt es gewisse Parallelen zur SciFi Actiongranate "Digital Man" (1995) von Phillip J. Roth mit Matthias Hues in der Hauptrolle als außer Kontrolle geratener KI-Cyborg mit megafetter Wumme in der Hand, der fast in eine ähnliche Kerbe wie obiges Werk schlägt. Vor allem was übertriebene Action und riesiger Megawaffe betrifft. Für Fans von Trash oder des Exploitation Kinos bietet "Equalizer 2000" eine charmante Mischung aus Nostalgie und unverblümter Action. Der Film nimmt sich selbst nicht allzu ernst, wirkt bewusst billig, aber er beinhaltet auch viel Herzblut in der Mache und Mut zur Übertreibung. Ein gewisser Charme geht von Cirio H. Santiago Werk definitiv aus, zumindest für Trash, Exploitation und Hardcore Action Fans. Der Film wurde nie gedreht, um einen Oscar zu gewinnen, sondern um einige Actionfans, mich eingeschlossen, prächtig zu unterhalten. Wer eine tiefsinnige Charakterstudie nebst Story erwartet, ist hiermit vollkommen fehl am Platz. Mir hat Cirio H. Santiagos Werk außerordentlich gut gefallen. Wer wilde Schießereien aus Schnellfeuerwaffen mit coolem Sound und unzähligen Explosionen liebt, wird absolut begeistert sein. Für Fans des 80er und 90er Jahre Exploitation und wilden B-Movie Actionkinos ein Must See. 8/10
Cirio H. Santiago in Höchstform! Er schrieb das Drehbuch und inszenierte den Film mit Richard Norton in der Hauptrolle, einem Stuntman und Schauspieler aus Down Under. Santiago drehte einige Filme der Art auf den Philippinen, "Equalizer 2000" gehört mit zu seinen besten Werken. Die Handlung ist kurz erzählt, in einer postapykalyptischen Welt kämpfen rivalisierende Banden gegen die skrupellosen Ownership, die den Großteil des Öls kontrollieren und die Umgebung und Land tyrannisieren, um Ressourcen zu sichern. Die Zivilisation ist längst zusammengebrochen, die Gesellschaft in lose organisierte Gruppen bzw. Banden zerfallen. Es gibt eigentlich vier Gruppen im Film, die Ownership und ihr Gegenpol die Rebellen und Widerständler, die zu Anfang neutrale Dixon Gruppe und die eher friedliebende Indio Gruppe um Häuptling Firewall, die ums Überleben kämpfen. Im Verlauf der Handlung schließen sich die letzten drei Gruppen zusammen, um den Kampf gemeinsam gegen die tyrannischen Ownership aufzunehmen und stürmen dessen Festung. Die postapokalyptische Welt wird oft durch Wüste, staubige Straßen und karge Steinbrüche dargestellt. Es gibt Verfolgungsjagden, riskante Rettungsaktionen und Rivalitäten zwischen den Fronten. Verrat, Loyalität und der Wunsch nach Gerechtigkeit treiben die Figuren voran. Die Story ist eher sekundär zu betrachten, es gibt eine lose Rahmenhandlung mit Heldentum, Rivalitäten zwischen Banden, Verrat, Rache und Rettungsaktionen. Häufig steht oft eine impulsive, actionreiche Konfrontation unter einigen Gruppen im Vordergrund. Die Actionsequenzen und manche Waffengattungen sind oft plakativ, überdreht und darauf ausgelegt Spannung und Adrenalin zu erzeugen. Die Soundeffekte und Mündungsfeuer der Waffen sind oftmals klasse, ganz besonders die der aufgemotzten 6-läufigen Superfeuerwaffe. "Equalizer 2000" ist auf gewisser Ebene ein gelungenes "Mad Max 2" Rip Off, ein Exploitation Werk vom Feinsten, was von wilden Autoverfolgungsjagden und vor allem von seinen ausufernden Schießereien und Explosionen lebt. Im Prinzip kriegt man als Zuschauer genau das geboten, was das originale VHS Cover oben links impliziert. Sets, Requisiten und Kostüme wirken manchmal improvisiert oder billig produziert, was dem Film seinen eigenen charmanten rauen Appeal verleiht. Der Film nähert sich stark dem Vorbild "Mad Max 2", insbesondere dem postapokalyptischen Feeling im Film und der Mischung aus Action mit dystopischer Sozialkritik. Auch gibt es gewisse Parallelen zur SciFi Actiongranate "Digital Man" (1995) von Phillip J. Roth mit Matthias Hues in der Hauptrolle als außer Kontrolle geratener KI-Cyborg mit megafetter Wumme in der Hand, der fast in eine ähnliche Kerbe wie obiges Werk schlägt. Vor allem was übertriebene Action und riesiger Megawaffe betrifft. Für Fans von Trash oder des Exploitation Kinos bietet "Equalizer 2000" eine charmante Mischung aus Nostalgie und unverblümter Action. Der Film nimmt sich selbst nicht allzu ernst, wirkt bewusst billig, aber er beinhaltet auch viel Herzblut in der Mache und Mut zur Übertreibung. Ein gewisser Charme geht von Cirio H. Santiago Werk definitiv aus, zumindest für Trash, Exploitation und Hardcore Action Fans. Der Film wurde nie gedreht, um einen Oscar zu gewinnen, sondern um einige Actionfans, mich eingeschlossen, prächtig zu unterhalten. Wer eine tiefsinnige Charakterstudie nebst Story erwartet, ist hiermit vollkommen fehl am Platz. Mir hat Cirio H. Santiagos Werk außerordentlich gut gefallen. Wer wilde Schießereien aus Schnellfeuerwaffen mit coolem Sound und unzähligen Explosionen liebt, wird absolut begeistert sein. Für Fans des 80er und 90er Jahre Exploitation und wilden B-Movie Actionkinos ein Must See. 8/10
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Death Hunt / Yukon (1981)
Exzellentes Abenteuer Western Thriller Drama unter der Regie von Peter R. Hunt mit Charles Bronson und Lee Marvin in den Hauptrollen! Hunt inszenierte den Film. Michael Grais und Mark Victor schrieben das Drehbuch, dessen Stoff lose auf wahre Begebenheiten beruht, der Verfolgung von Albert Johnson durch die RCMP im äußersten Nordwesten Kanadas an der Grenze zu Alaska. Der Film beeindruckt mit fantastischer Naturkulisse und faszinierend weiten Schneelandschaften, nebst einer spannenden Menschenjagd durch das eisige Yukon Territorium. Die Erzählstruktur konzentriert sich auf eine zentrale Auseinandersetzung und lässt genügend Raum für Charakterentwicklung, Motivationen und moralische Ambiguität der Protagonisten. Auch visuell weiß der Film zu überzeugen, die Kinematografie, wohl besonders schwer in der Umsetzung in dem eisigen und schwierigen Setting, ist atemberaubend. Die Kameraführung stammt von James Devis. Die Musik von Jerrold Immel. Der Originaltitel "Death Hunt" könnte fälschlicherweise implizieren, dass es sich hierbei um einen ultrabrutalen Actionfilm handeln könnte, dem ist zum Glück nicht so. Natürlich gibt es auch Aktion im Film zu sehen, aber diese steht nicht im Vordergrund und ist eher sekundär zu betrachten. "Death Hunt" ist vielmehr ein absolut faszinierender Abenteuerfilm mit Drama und Thriller Elementen im Westerngewand, ein wahres Juwel seiner Art. Kleinere Actionsequenzen treten auf, sie dienen den Realismus der Jagdszenen zu unterstützen und Spannung aufzubauen. Der deutsche Titel "Yukon" ist weniger reißerrisch und trifft den Film eher im Kern. Der Film bietet einige Qualitäten, die ihn für Fans von klassischen Abenteuergeschichten liebenswert machen, auch wenn er möglicherweise nicht so bekannt ist wie größere Blockbuster. Zum einen punktet "Death Hunt" mit einer fokussierten und geradlinigen Erzählweise, einer klaren gut strukturierten Einführung in die Handlung zu Anfang des Films und auf unmittelbare Spannung. Zum anderen kann die raue und eisige Winterlandschaft als eigenständiger Charakter wirken und Stimmung aufbauen, ohne sich in Effekten zu verlieren. Hinzu kommt die Figurenzeichnungen, besonders die Dynamik zwischen Jäger und Gejagtem, die bleibt oft auf einer persönlichen und direkten Ebene, wodurch der Konflikt dichter und nachvollziehbarer wirkt. Bronson als edler Einzelgänger und Marvin als rauer Gesetzeshüter sind beide wie gewohnt in Höchstform. Der Film lebt von dessen Dualität und von Bronsons Überlebenskampf in die Freiheit. Beim Ansehen von "Death Hunt" drängt sich sofort der Gedanke an "First Blood" auf. Beides für mich Klassiker der Filmgeschichte. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. 9-10/10
Exzellentes Abenteuer Western Thriller Drama unter der Regie von Peter R. Hunt mit Charles Bronson und Lee Marvin in den Hauptrollen! Hunt inszenierte den Film. Michael Grais und Mark Victor schrieben das Drehbuch, dessen Stoff lose auf wahre Begebenheiten beruht, der Verfolgung von Albert Johnson durch die RCMP im äußersten Nordwesten Kanadas an der Grenze zu Alaska. Der Film beeindruckt mit fantastischer Naturkulisse und faszinierend weiten Schneelandschaften, nebst einer spannenden Menschenjagd durch das eisige Yukon Territorium. Die Erzählstruktur konzentriert sich auf eine zentrale Auseinandersetzung und lässt genügend Raum für Charakterentwicklung, Motivationen und moralische Ambiguität der Protagonisten. Auch visuell weiß der Film zu überzeugen, die Kinematografie, wohl besonders schwer in der Umsetzung in dem eisigen und schwierigen Setting, ist atemberaubend. Die Kameraführung stammt von James Devis. Die Musik von Jerrold Immel. Der Originaltitel "Death Hunt" könnte fälschlicherweise implizieren, dass es sich hierbei um einen ultrabrutalen Actionfilm handeln könnte, dem ist zum Glück nicht so. Natürlich gibt es auch Aktion im Film zu sehen, aber diese steht nicht im Vordergrund und ist eher sekundär zu betrachten. "Death Hunt" ist vielmehr ein absolut faszinierender Abenteuerfilm mit Drama und Thriller Elementen im Westerngewand, ein wahres Juwel seiner Art. Kleinere Actionsequenzen treten auf, sie dienen den Realismus der Jagdszenen zu unterstützen und Spannung aufzubauen. Der deutsche Titel "Yukon" ist weniger reißerrisch und trifft den Film eher im Kern. Der Film bietet einige Qualitäten, die ihn für Fans von klassischen Abenteuergeschichten liebenswert machen, auch wenn er möglicherweise nicht so bekannt ist wie größere Blockbuster. Zum einen punktet "Death Hunt" mit einer fokussierten und geradlinigen Erzählweise, einer klaren gut strukturierten Einführung in die Handlung zu Anfang des Films und auf unmittelbare Spannung. Zum anderen kann die raue und eisige Winterlandschaft als eigenständiger Charakter wirken und Stimmung aufbauen, ohne sich in Effekten zu verlieren. Hinzu kommt die Figurenzeichnungen, besonders die Dynamik zwischen Jäger und Gejagtem, die bleibt oft auf einer persönlichen und direkten Ebene, wodurch der Konflikt dichter und nachvollziehbarer wirkt. Bronson als edler Einzelgänger und Marvin als rauer Gesetzeshüter sind beide wie gewohnt in Höchstform. Der Film lebt von dessen Dualität und von Bronsons Überlebenskampf in die Freiheit. Beim Ansehen von "Death Hunt" drängt sich sofort der Gedanke an "First Blood" auf. Beides für mich Klassiker der Filmgeschichte. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. 9-10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Grease (1978)
Eine exzellente Verfilmung unter der Regie von Randal Kleiser des erfolgreichen und gleichnamigen Broadway Musicals, welches Warren Casey und Jim Jacobs Anfang der 70er Jahre ins Leben gerufen haben. Der Film punktet mit einer nostalgischen 50er Jahre Ästhetik bzw. Rock ’n’ Roll Ästhetik mit fantastischen Kostümen, eindrucksvollen Choreografien und einem unverwechselbaren Stil. "Grease" ist eine warme und humorvolle Liebesgeschichte zwischen zwei Highschool Absolventen, der braven Sandy und dem rauen aber gutmütigen Danny, die sich im Sommer an einer High School verlieben. Das Liebespaar wird von den beiden charismatischen Hauptdarstellern John Travolta und Olivia Newton John dargestellt. Travolta bringt eine selbstbewusste, lockere Ausstrahlung und Coolness mit, er ist der rebellische Anführer der T-Birds, während Olivia Newton John eine warme, zugleich unschuldige, zurückhaltende und sympathische Ausstrahlung besitzt. Ihre Blicke, Lächeln und körperliche Artikulation erzeugen eine natürliche, funkelnde Dynamik. Ihre Gegensätze ziehen sich an, entwickeln sich aber zu einer Stimmung gegenseitiger Akzeptanz und Anpassung. Hinzu kommen zahlreiche Haupt- und Nebenfiguren, die dem Film eine zusätzliche Lässigkeit, Humor und Würze geben. Alle Darbietungen strotzen voller Energie im positiven Sinne. Der Film Grease lebt in großem Maße von seinen lebendigen und überzeichneten Charakteren. Die Figuren wie Danny, Sandy, die T-Birds, die Pink Ladys und einige andere Haupt- und Nebencharaktere wirken bewusst markant gestaltet, mit klaren oft sehr expressiven Eigenschaften, die sie leichter identifizierbar und erinnerungswürdig machen. Diese Überzeichnung schafft eine positive energiegeladene Atmosphäre. Gleichzeitig tragen die überzeichneten Merkmale dazu bei, Konflikte, Freundschaften und Liebesgeschichten deutlich und schnell erkennbar zu machen, was den Plot verständlich und unterhaltsam hält. Indem die Figuren übertrieben charakterisiert agieren, gelingt es Grease, eine gewisse Nostalgie zu vermitteln, das den Film trotz seiner manchmal einfachen Handlung stark trägt. Wenn man die Charaktere nüchtern analysiert, könnte man sagen, dass die Energie, der Humor und der klare Typus jedes Charakters essenziell für den Charme und den Langzeitreiz des Films sind. Außerdem thematisiert der Film neben der eigentlichen Liebesgeschichte wahre Freundschaft, Identität und Mut zur Veränderung. "Grease" ist visuell und auditiv hervorstechend. Die Songs, die Inszenierung und die schier ikonische Ästhetik prägen das Genre Musical wie nahezu kein anderer Film. Obwohl ich absolut kein großer Musical Fan bin, Kleisers filmische Umsetzung hat mich in den Bann gezogen. Wer sehnsuchtsvolle Jugenddarstellung schätzt, dem bietet das Werk eine perfekte Verbindung aus Musik, Stil und Gefühl. Es stimmt nahezu alles: Die Atmosphäre, die Ausstrahlung der Schauspieler sowie deren starke Chemie untereinander, die sympathischen Gesangs- und Tanzeinlagen, die mitreißenden Songs, die fantastischen Kostüme, die Kinematografie, der Nostalgiefaktor und der eigentliche Charme, den der Film versprüht, all das macht "Grease" auch Jahrzehnte später noch relevant und so fabelhaft. Wahrlich ein zeitloser Klassiker. 8-9/10
Eine exzellente Verfilmung unter der Regie von Randal Kleiser des erfolgreichen und gleichnamigen Broadway Musicals, welches Warren Casey und Jim Jacobs Anfang der 70er Jahre ins Leben gerufen haben. Der Film punktet mit einer nostalgischen 50er Jahre Ästhetik bzw. Rock ’n’ Roll Ästhetik mit fantastischen Kostümen, eindrucksvollen Choreografien und einem unverwechselbaren Stil. "Grease" ist eine warme und humorvolle Liebesgeschichte zwischen zwei Highschool Absolventen, der braven Sandy und dem rauen aber gutmütigen Danny, die sich im Sommer an einer High School verlieben. Das Liebespaar wird von den beiden charismatischen Hauptdarstellern John Travolta und Olivia Newton John dargestellt. Travolta bringt eine selbstbewusste, lockere Ausstrahlung und Coolness mit, er ist der rebellische Anführer der T-Birds, während Olivia Newton John eine warme, zugleich unschuldige, zurückhaltende und sympathische Ausstrahlung besitzt. Ihre Blicke, Lächeln und körperliche Artikulation erzeugen eine natürliche, funkelnde Dynamik. Ihre Gegensätze ziehen sich an, entwickeln sich aber zu einer Stimmung gegenseitiger Akzeptanz und Anpassung. Hinzu kommen zahlreiche Haupt- und Nebenfiguren, die dem Film eine zusätzliche Lässigkeit, Humor und Würze geben. Alle Darbietungen strotzen voller Energie im positiven Sinne. Der Film Grease lebt in großem Maße von seinen lebendigen und überzeichneten Charakteren. Die Figuren wie Danny, Sandy, die T-Birds, die Pink Ladys und einige andere Haupt- und Nebencharaktere wirken bewusst markant gestaltet, mit klaren oft sehr expressiven Eigenschaften, die sie leichter identifizierbar und erinnerungswürdig machen. Diese Überzeichnung schafft eine positive energiegeladene Atmosphäre. Gleichzeitig tragen die überzeichneten Merkmale dazu bei, Konflikte, Freundschaften und Liebesgeschichten deutlich und schnell erkennbar zu machen, was den Plot verständlich und unterhaltsam hält. Indem die Figuren übertrieben charakterisiert agieren, gelingt es Grease, eine gewisse Nostalgie zu vermitteln, das den Film trotz seiner manchmal einfachen Handlung stark trägt. Wenn man die Charaktere nüchtern analysiert, könnte man sagen, dass die Energie, der Humor und der klare Typus jedes Charakters essenziell für den Charme und den Langzeitreiz des Films sind. Außerdem thematisiert der Film neben der eigentlichen Liebesgeschichte wahre Freundschaft, Identität und Mut zur Veränderung. "Grease" ist visuell und auditiv hervorstechend. Die Songs, die Inszenierung und die schier ikonische Ästhetik prägen das Genre Musical wie nahezu kein anderer Film. Obwohl ich absolut kein großer Musical Fan bin, Kleisers filmische Umsetzung hat mich in den Bann gezogen. Wer sehnsuchtsvolle Jugenddarstellung schätzt, dem bietet das Werk eine perfekte Verbindung aus Musik, Stil und Gefühl. Es stimmt nahezu alles: Die Atmosphäre, die Ausstrahlung der Schauspieler sowie deren starke Chemie untereinander, die sympathischen Gesangs- und Tanzeinlagen, die mitreißenden Songs, die fantastischen Kostüme, die Kinematografie, der Nostalgiefaktor und der eigentliche Charme, den der Film versprüht, all das macht "Grease" auch Jahrzehnte später noch relevant und so fabelhaft. Wahrlich ein zeitloser Klassiker. 8-9/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Di., 25.11.2025 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Braindead (1992)
OMG... I love this Film! "Braindead" gehört zu Peter Jacksons Frühwerk, wie auch der etwas seltsam anmutende "Bad Taste" und die völlig durchgeknallte Muppet Show Parodie "Meet the Feebles", die völlig anders konzipiert sind, als all seine späteren Werke und Mammutprojekte wie "Herr der Ringe" Trilogie danach. Jackson war am Drehbuch stark beteiligt und inszenierte einen Black Comedy Fun Splatter Slapstick Zombie Movie vom Feinsten, der Filmgeschichte schrieb. "Braindead" ist eine außergewöhnliche gelungene Mixtur, die Horror mit mit absurdem Humor mischt. Auf den ersten Blick wirkt der Film wie eine überdrehte Horror Parodie, doch darunter liegt eine ehrliche, scharfe Satire und eine handwerklich beeindruckende Umsetzung, die ihn über einen reinen Horrorfilm hinaushebt. Der Film lebt von seiner irrwitzigen Handlung und seinen unglaublich starken Haupt- und Nebencharakteren, allen voran der großartigen Darbietungen von Timothy Balme als Lionel bzw. dem Opfer seiner dominanten Mutter. Neben Elizabeth Moody, die perfekt Lionels Mutter verkörpert, brilliert Diana Peñalver als Paquita, das erste Date für Lionel und die Frau seiner Träume für die sein Herz schlägt und für dessen Liebe er bereit ist alles zu tun. Ian Watkin als Uncle Les ebenfalls klasse. Eigentlich werten alle Charaktere den Film unglaublich auf. Es macht sehr viel Spaß der Entwicklung des Ganzen zuzuschauen. Jackson besitzt Mut zum Eskalieren. Anstatt mit vagen Effekten zu arbeiten, steigert Jackson die Gewalt und die kreative Verfremdung der Protagonisten. Das führt zu einem befreienden Gefühl des weiter, härter, verrückter statt einem herkömmlichen Spannungsbogen. Trotzdem findet Jackson in dem Ganzen eine gelungene Balance zwischen Übertrebung, Slapstick und Gruselmomenten. Seine Inszenierung kennt kein Tabu, nutzt aber präzises Timing um Witz und Schockmomente nahtlos aneinanderzureihen. Dadurch entsteht eine einzigartige, unverwechselbare Atmosphäre. Der Film besitzt einen gewissen nerdigen und charmanten Gesamtcharakter, neben einer ausgesprochenen WTF-Ästhetik, die sich einem in zahlreichen gelungenen Szenen offenbart. Alles ist von Jackson präzise gesteuert, das sich dem durchschnittlichen Standard Horror entzieht. Vor diesem Werk sollten verrantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder schützen. Der Film bleibt lange im Gedächtnis, so etwas in der Form hat man vorher nie auf großer Kinoleinwand erlebt. Seine ikonischen Bilder, Gags und der überraschende emotionale Unterbau machen den Film zu einem Referenzpunkt im Fun Splatter und beeinflusste spätere Werke des Genres. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Der letzte Akt ist ein wahres Gemetzel, das größte Blutbad in der Geschichte des Films. "Braindead" ist absolut bahnbrechend und trotz seiner extremen Art auch auf gewisser Ebene liebenswert. Es ist die ultimative Referenz bzw. der Kultklassiker im Fun Splatter Genre. Mich hat Peter Jacksons Frühwerk nach wie vor prächtig unterhalten. "Braindead" hat im Laufe der Jahrzehnte nichts an seiner Faszination verloren. Für mich immer noch ganz klar die Nummer 1 im Fun Splatter Genre. 10/10
OMG... I love this Film! "Braindead" gehört zu Peter Jacksons Frühwerk, wie auch der etwas seltsam anmutende "Bad Taste" und die völlig durchgeknallte Muppet Show Parodie "Meet the Feebles", die völlig anders konzipiert sind, als all seine späteren Werke und Mammutprojekte wie "Herr der Ringe" Trilogie danach. Jackson war am Drehbuch stark beteiligt und inszenierte einen Black Comedy Fun Splatter Slapstick Zombie Movie vom Feinsten, der Filmgeschichte schrieb. "Braindead" ist eine außergewöhnliche gelungene Mixtur, die Horror mit mit absurdem Humor mischt. Auf den ersten Blick wirkt der Film wie eine überdrehte Horror Parodie, doch darunter liegt eine ehrliche, scharfe Satire und eine handwerklich beeindruckende Umsetzung, die ihn über einen reinen Horrorfilm hinaushebt. Der Film lebt von seiner irrwitzigen Handlung und seinen unglaublich starken Haupt- und Nebencharakteren, allen voran der großartigen Darbietungen von Timothy Balme als Lionel bzw. dem Opfer seiner dominanten Mutter. Neben Elizabeth Moody, die perfekt Lionels Mutter verkörpert, brilliert Diana Peñalver als Paquita, das erste Date für Lionel und die Frau seiner Träume für die sein Herz schlägt und für dessen Liebe er bereit ist alles zu tun. Ian Watkin als Uncle Les ebenfalls klasse. Eigentlich werten alle Charaktere den Film unglaublich auf. Es macht sehr viel Spaß der Entwicklung des Ganzen zuzuschauen. Jackson besitzt Mut zum Eskalieren. Anstatt mit vagen Effekten zu arbeiten, steigert Jackson die Gewalt und die kreative Verfremdung der Protagonisten. Das führt zu einem befreienden Gefühl des weiter, härter, verrückter statt einem herkömmlichen Spannungsbogen. Trotzdem findet Jackson in dem Ganzen eine gelungene Balance zwischen Übertrebung, Slapstick und Gruselmomenten. Seine Inszenierung kennt kein Tabu, nutzt aber präzises Timing um Witz und Schockmomente nahtlos aneinanderzureihen. Dadurch entsteht eine einzigartige, unverwechselbare Atmosphäre. Der Film besitzt einen gewissen nerdigen und charmanten Gesamtcharakter, neben einer ausgesprochenen WTF-Ästhetik, die sich einem in zahlreichen gelungenen Szenen offenbart. Alles ist von Jackson präzise gesteuert, das sich dem durchschnittlichen Standard Horror entzieht. Vor diesem Werk sollten verrantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder schützen. Der Film bleibt lange im Gedächtnis, so etwas in der Form hat man vorher nie auf großer Kinoleinwand erlebt. Seine ikonischen Bilder, Gags und der überraschende emotionale Unterbau machen den Film zu einem Referenzpunkt im Fun Splatter und beeinflusste spätere Werke des Genres. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Der letzte Akt ist ein wahres Gemetzel, das größte Blutbad in der Geschichte des Films. "Braindead" ist absolut bahnbrechend und trotz seiner extremen Art auch auf gewisser Ebene liebenswert. Es ist die ultimative Referenz bzw. der Kultklassiker im Fun Splatter Genre. Mich hat Peter Jacksons Frühwerk nach wie vor prächtig unterhalten. "Braindead" hat im Laufe der Jahrzehnte nichts an seiner Faszination verloren. Für mich immer noch ganz klar die Nummer 1 im Fun Splatter Genre. 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Scarface (1983)
Unter der Regie von Brian De Palma ist ein faszinierendes Gangsterepos und Charakterstudie über den Aufstieg und Fall von Tony Montana in der Welt des Drogenhandels entstanden. De Palma inszenierte den Film, das Drehbuch schrieb Oliver Stone und Al Pacino spielt die titelgebende Hauptrolle. Gemeinsam haben sie mit dem fiktiven Charakter Tony Montana eine völlig neue Ikone des Gangstertums erschaffen, die aus der modernen Popkultur nicht mehr wegzudenken ist. "Scarface"ist eine lose Neuinterpretation mit gleichnamigen Titel des Originals von Howard Hawks mit Paul Muni in der Hauptrolle des Scarface aus dem Jahre 1932. Hawks Film war seiner Zeit ebenfalls um Lichtjahre voraus und ist nach wie vor ein Meisterwerk. Brian de Palmas Film lebt von seiner starken Hauptfigur Tony Montana, grandios von Al Pacino dargestellt, einem Gangster der zwischen Charme und Grausamkeit pendelt. Die Handlung ist kurz erzählt, Tony Montana flieht aus Kuba nach Amerika, bleibt dort zunächst in Armut und arbeitet sich durch harte Jobs hoch, während er sich in einem gefährlichen Umfeld aus Drogen, Gewalt und Korruption bewegt. Er wird Teil der kriminellen Unterwelt und steigt durch gnadenlose Machtfantasie, Mut und skrupellose Entscheidungen vom Kleinganoven zum mächtigen Drogenbaron auf. Seine Ambitionen treiben ihn weiter, doch sein moralischer Verfall und seine sich immer weiter entwickelnde Paranoia führen zu zunehmender Isolation, Verrat und zerstörerischen Konflikten innerhalb seines Umfelds. Freundschaften und Rivalitäten verschärfen sich, am Ende kollidieren seine Träume von unendlicher Macht mit den zerstörerischen Folgen seines Handelns, was in einem explosiven Finale gipfelt, das sowohl seine Hybris als auch die Kosten des amerikanischen Traums offenbart. Tony Montana wird mit einer Komplexität dargestellt, die über einfache Gangsterklischees hinausgeht. Sein Aufstieg vom Außenseiter zu einem der mächtigsten Drogenbarone Amerikas wird durch innere Konflikte, starken Ambitionen und eine zunehmende Entfremdung von menschlichen Beziehungen geprägt. Es ist eine Charakterstudie vom Feinsten. Der Film nutzt eine kühne Kameraführung, prägnante Bildkompositionen und starke Kontraste, die die Brutalität und den Aufstieg des Protagonisten visuell spürbar machen. Die Filmtexte bestechen durch scharfe, prägnante, markante Dialogzeilen, oft ironisch oder provokativ, die Montanas Persönlichkeit und seine Weltanschauung charakterisieren. Die Eskalation von Gewalt und Macht wird schrittweise aufgebaut, begleitet von gnadenloser Konsequenz. Die Soundkulisse, die starke Musik von Giorgio Moroder, ergänzt die düstern, hektische Atmosphäre. Geräusche, Stille und Timing tragen wesentlich zur Spannung und zum filmischen Rhythmus bei. Die Kinematografie des gesamten Films ist großartig. "Scarface" behandelt zeitlose Themen wie Ehrgeiz, Machtverlangen, Gier, Korruption, Loyalität und den Preis des Erfolgs. Es schafft eine kritische, oftmals zynische Perspektive auf den amerikanischen Traum und die dunkle Seite des Aufstiegs durch kriminelle Mittel. Auch die Authentizität des Milieus in und um Miami passt, die Darstellung der Unterwelt jener Ära verleiht dem Werk eine glaubwürdige Dichte. "Scarface" hat das Genre des Gangsterfilms nachhaltig beeinflusst. Seine Dialoge, visuelle Sprache und der kompromisslose Ton haben zahlreiche Nachfolger inspiriert und zu einer beständigen kulturellen Resonanz geführt. Der Film verbindet eine intensive, unverwechselbare Stilistik mit einer eindrucksvollen Hauptfigur. "Scarface" ist als bedeutendes, einflussreiches Werk der Filmgeschichte zu betrachten, das längst Einzug in die moderne Popkultur hat, aufgrund von Al Pacinos Darstellung, ikonischen Zitaten und der authentischen Darstellung von Aufstieg und Fall im Gangster Milieu. 10/10
Unter der Regie von Brian De Palma ist ein faszinierendes Gangsterepos und Charakterstudie über den Aufstieg und Fall von Tony Montana in der Welt des Drogenhandels entstanden. De Palma inszenierte den Film, das Drehbuch schrieb Oliver Stone und Al Pacino spielt die titelgebende Hauptrolle. Gemeinsam haben sie mit dem fiktiven Charakter Tony Montana eine völlig neue Ikone des Gangstertums erschaffen, die aus der modernen Popkultur nicht mehr wegzudenken ist. "Scarface"ist eine lose Neuinterpretation mit gleichnamigen Titel des Originals von Howard Hawks mit Paul Muni in der Hauptrolle des Scarface aus dem Jahre 1932. Hawks Film war seiner Zeit ebenfalls um Lichtjahre voraus und ist nach wie vor ein Meisterwerk. Brian de Palmas Film lebt von seiner starken Hauptfigur Tony Montana, grandios von Al Pacino dargestellt, einem Gangster der zwischen Charme und Grausamkeit pendelt. Die Handlung ist kurz erzählt, Tony Montana flieht aus Kuba nach Amerika, bleibt dort zunächst in Armut und arbeitet sich durch harte Jobs hoch, während er sich in einem gefährlichen Umfeld aus Drogen, Gewalt und Korruption bewegt. Er wird Teil der kriminellen Unterwelt und steigt durch gnadenlose Machtfantasie, Mut und skrupellose Entscheidungen vom Kleinganoven zum mächtigen Drogenbaron auf. Seine Ambitionen treiben ihn weiter, doch sein moralischer Verfall und seine sich immer weiter entwickelnde Paranoia führen zu zunehmender Isolation, Verrat und zerstörerischen Konflikten innerhalb seines Umfelds. Freundschaften und Rivalitäten verschärfen sich, am Ende kollidieren seine Träume von unendlicher Macht mit den zerstörerischen Folgen seines Handelns, was in einem explosiven Finale gipfelt, das sowohl seine Hybris als auch die Kosten des amerikanischen Traums offenbart. Tony Montana wird mit einer Komplexität dargestellt, die über einfache Gangsterklischees hinausgeht. Sein Aufstieg vom Außenseiter zu einem der mächtigsten Drogenbarone Amerikas wird durch innere Konflikte, starken Ambitionen und eine zunehmende Entfremdung von menschlichen Beziehungen geprägt. Es ist eine Charakterstudie vom Feinsten. Der Film nutzt eine kühne Kameraführung, prägnante Bildkompositionen und starke Kontraste, die die Brutalität und den Aufstieg des Protagonisten visuell spürbar machen. Die Filmtexte bestechen durch scharfe, prägnante, markante Dialogzeilen, oft ironisch oder provokativ, die Montanas Persönlichkeit und seine Weltanschauung charakterisieren. Die Eskalation von Gewalt und Macht wird schrittweise aufgebaut, begleitet von gnadenloser Konsequenz. Die Soundkulisse, die starke Musik von Giorgio Moroder, ergänzt die düstern, hektische Atmosphäre. Geräusche, Stille und Timing tragen wesentlich zur Spannung und zum filmischen Rhythmus bei. Die Kinematografie des gesamten Films ist großartig. "Scarface" behandelt zeitlose Themen wie Ehrgeiz, Machtverlangen, Gier, Korruption, Loyalität und den Preis des Erfolgs. Es schafft eine kritische, oftmals zynische Perspektive auf den amerikanischen Traum und die dunkle Seite des Aufstiegs durch kriminelle Mittel. Auch die Authentizität des Milieus in und um Miami passt, die Darstellung der Unterwelt jener Ära verleiht dem Werk eine glaubwürdige Dichte. "Scarface" hat das Genre des Gangsterfilms nachhaltig beeinflusst. Seine Dialoge, visuelle Sprache und der kompromisslose Ton haben zahlreiche Nachfolger inspiriert und zu einer beständigen kulturellen Resonanz geführt. Der Film verbindet eine intensive, unverwechselbare Stilistik mit einer eindrucksvollen Hauptfigur. "Scarface" ist als bedeutendes, einflussreiches Werk der Filmgeschichte zu betrachten, das längst Einzug in die moderne Popkultur hat, aufgrund von Al Pacinos Darstellung, ikonischen Zitaten und der authentischen Darstellung von Aufstieg und Fall im Gangster Milieu. 10/10
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World of Warcraft: Shadowlands (2019)
Absolut fantastischer Cinematic Trailer zum Game "World of Warcraft: Shadowlands"! Die epische Inszenierung ist just grandios, die dramatische Kameraführung und der präzise Schnitt über allem erhaben, eine beeindruckende Welt der Schattenlande gibt es dort zu bewundern. Die dunkle in Blau- und Silbertöne gehaltene mystische Farbpalette ist einfach nur exzellent. Dazu Detailreichtum, Nebel, geisterhafte Lichteffekte, imposante Kulissen und gnadenlose Kämpfe. Untermalt von einem klassischen und dramatischen Soundtrack, welcher die Erwartung und die Emotionen des Moments nochmals verstärkt. Ich bin wahrlich begeistert, ein absolutes Must See. Das Meisterwerk gibt es auf YT in voller Länge zu bestaunen: www.youtube.com/watch?v=s4gBChg6AII . Ich wünsche mir einen 90-120 minütigen Animationsfilm genau in der Art. 10/10
Absolut fantastischer Cinematic Trailer zum Game "World of Warcraft: Shadowlands"! Die epische Inszenierung ist just grandios, die dramatische Kameraführung und der präzise Schnitt über allem erhaben, eine beeindruckende Welt der Schattenlande gibt es dort zu bewundern. Die dunkle in Blau- und Silbertöne gehaltene mystische Farbpalette ist einfach nur exzellent. Dazu Detailreichtum, Nebel, geisterhafte Lichteffekte, imposante Kulissen und gnadenlose Kämpfe. Untermalt von einem klassischen und dramatischen Soundtrack, welcher die Erwartung und die Emotionen des Moments nochmals verstärkt. Ich bin wahrlich begeistert, ein absolutes Must See. Das Meisterwerk gibt es auf YT in voller Länge zu bestaunen: www.youtube.com/watch?v=s4gBChg6AII . Ich wünsche mir einen 90-120 minütigen Animationsfilm genau in der Art. 10/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Krull (1983)
Ein exzellenter SciFi Fantasy Film, der von Peter Yates inszeniert wurde, dessen tolles Drehbuch Stanford Sherman schrieb. Der Film zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Mischung aus Fantasy Elementen, SciFi Ästhetik und einer düsteren, fast märchenhaften Stimmung aus. Ein zentrales Merkmal ist das Setting, eine fremdartige, fast schon märchenhafte Welt mit kargen Landschaften und imposanten Schlössern, großen Schluchten und einer Atmosphäre, die zwischen Rittertum und außerirdischer Mythologie pendelt. Visuell besticht der Film durch seine prägenden, teils surrealen und skurrilen Szenerien und Kostüme, die eine gewagte Mischung aus klassischen Fantasy und SciFi Elementen darstellen. Allem voran lebt der Film von seinem starken Protagonisten, dem Helden Prinz Colwyn, grandios verkörpert von Ken Marshall und seinen treuen Gefährten, die gemeinsam die entführte Prinzessin Lyssa aus den Klauen eines außerirdischen Monsters tief in seiner sich wandelnden Festung befreien wollen und damit die Welt retten. Prinz Colwyn begibt sich auf eine lange und gefährliche Reise, um seine Liebe zu retten. Dabei helfen ihm ein magisches Fünfklingenschwert, eine Art sternförmiger Bumerang mit ausfahrbaren Klingen und seine charismatischen Gefährten das Abenteuer zu überstehen. Und die Geschichte nimmt einen ganz interessanten Lauf. Die Gruppe um Colwyn verläuft nicht konventionell: Es gibt humorvolle, faszinierende und unkonventionelle Charaktere, deren Dynamik dem Film eine eigenwillige, recht interessante Note verleiht. Auch Peter Yates originelle Prämisse gefällt mir äußerst gut, die sich außerhalb der üblichen Fantasy oder SciFi Schablonen bewegt. Die wilde Mixtur aus SciFi und Fantasy machen dieses Werk zu etwas ganz Besonderem. Jede Menge Charme geht von seinem Film aus, das sich in den starken Charakteren und unzähligen eindrucksvollen und unvergessenen Szenen manifestiert. Die gesunde Mischung aus SciFi und märchenhafter Romantik, dunkler Atmosphäre und epischer Abenteuerformel wirkt eigenwillig und mutig, wodurch der Film trotz hoher Produktionsschwierigkeiten und teils "fragwürdiger Effekte" gegen Ende des Films im zu schnellen Kampf gegen das Riesenmonster, eine eigenständige Identität behält. Absolut faszinierend ist die visuelle Gestaltung, die kargen Landschaften, die surreale Innenwelt der Festung des außerirdischen Wesens, die bizarren Kreaturen und die auffälligen Rüstungen und Kostüme verleihen dem Film ein markantes, fast ikonisches Erscheinungsbild, das sich sehr stark von anderen Produktionen der Zeit abhebt. Die Musik von James Horner trägt zusätzlich zur emotionalen Dichte bei und liefert eine runde, hymnische Untermalung, die viele Momente des Films noch eindringlicher macht. Peter Yates Film floppte seltsamerweise total an den Kinokassen seiner Zeit. "Krull" spielte nichtmals seine Produktionskosten ein. Wahrlich unglaublich. Für mich gehört "Krull" definitiv zu den schönsten und originellsten Filmen der 80er Jahre, kann die kleine Perle jedem nur ans Herz legen. Von "Krull" geht eine unglaubliche Faszination aus, wahrscheinlich ist es auch die nostalgische Anziehungskraft, die der Film bei mir jedesmal erzeugt. 9/10
Ein exzellenter SciFi Fantasy Film, der von Peter Yates inszeniert wurde, dessen tolles Drehbuch Stanford Sherman schrieb. Der Film zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Mischung aus Fantasy Elementen, SciFi Ästhetik und einer düsteren, fast märchenhaften Stimmung aus. Ein zentrales Merkmal ist das Setting, eine fremdartige, fast schon märchenhafte Welt mit kargen Landschaften und imposanten Schlössern, großen Schluchten und einer Atmosphäre, die zwischen Rittertum und außerirdischer Mythologie pendelt. Visuell besticht der Film durch seine prägenden, teils surrealen und skurrilen Szenerien und Kostüme, die eine gewagte Mischung aus klassischen Fantasy und SciFi Elementen darstellen. Allem voran lebt der Film von seinem starken Protagonisten, dem Helden Prinz Colwyn, grandios verkörpert von Ken Marshall und seinen treuen Gefährten, die gemeinsam die entführte Prinzessin Lyssa aus den Klauen eines außerirdischen Monsters tief in seiner sich wandelnden Festung befreien wollen und damit die Welt retten. Prinz Colwyn begibt sich auf eine lange und gefährliche Reise, um seine Liebe zu retten. Dabei helfen ihm ein magisches Fünfklingenschwert, eine Art sternförmiger Bumerang mit ausfahrbaren Klingen und seine charismatischen Gefährten das Abenteuer zu überstehen. Und die Geschichte nimmt einen ganz interessanten Lauf. Die Gruppe um Colwyn verläuft nicht konventionell: Es gibt humorvolle, faszinierende und unkonventionelle Charaktere, deren Dynamik dem Film eine eigenwillige, recht interessante Note verleiht. Auch Peter Yates originelle Prämisse gefällt mir äußerst gut, die sich außerhalb der üblichen Fantasy oder SciFi Schablonen bewegt. Die wilde Mixtur aus SciFi und Fantasy machen dieses Werk zu etwas ganz Besonderem. Jede Menge Charme geht von seinem Film aus, das sich in den starken Charakteren und unzähligen eindrucksvollen und unvergessenen Szenen manifestiert. Die gesunde Mischung aus SciFi und märchenhafter Romantik, dunkler Atmosphäre und epischer Abenteuerformel wirkt eigenwillig und mutig, wodurch der Film trotz hoher Produktionsschwierigkeiten und teils "fragwürdiger Effekte" gegen Ende des Films im zu schnellen Kampf gegen das Riesenmonster, eine eigenständige Identität behält. Absolut faszinierend ist die visuelle Gestaltung, die kargen Landschaften, die surreale Innenwelt der Festung des außerirdischen Wesens, die bizarren Kreaturen und die auffälligen Rüstungen und Kostüme verleihen dem Film ein markantes, fast ikonisches Erscheinungsbild, das sich sehr stark von anderen Produktionen der Zeit abhebt. Die Musik von James Horner trägt zusätzlich zur emotionalen Dichte bei und liefert eine runde, hymnische Untermalung, die viele Momente des Films noch eindringlicher macht. Peter Yates Film floppte seltsamerweise total an den Kinokassen seiner Zeit. "Krull" spielte nichtmals seine Produktionskosten ein. Wahrlich unglaublich. Für mich gehört "Krull" definitiv zu den schönsten und originellsten Filmen der 80er Jahre, kann die kleine Perle jedem nur ans Herz legen. Von "Krull" geht eine unglaubliche Faszination aus, wahrscheinlich ist es auch die nostalgische Anziehungskraft, die der Film bei mir jedesmal erzeugt. 9/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Guide Dog (2006)
Exzellenter Kurzfilm von Bill Plympton, dem König des Independent Animationsfilms, sein oscarnominierter Kurzfilm "Guard Dog" von 2004 ist schon ein Meisterwerk, hier haben wir nun den Nachfolger "Guide Dog" von 2006, das Werk lebt ebenfalls von seinen grandiosen Zeichnungen, skurrilen Einfällen und witzigen Story. Der Kurzfilm setzt stark auf visuelle Komik und physische Gags statt auf komplexe Dialoge. Die Handlung wird durch Mimik und Gestik, Interrupts und überraschende, manchmal absurde Situationen vorangetrieben. Plympton arbeitet oftmals mit einer zynisch ironischen Perspektive auf alltägliche Dinge, ganz besonders in seinem Vorgängerwerk "Guard Dog", in "Guide Dog" spiegelt sich dies in einer humorvollen, leicht satirischen Darstellung von einer gewissen Abhängigkeit, Autorität und Routine wider. Auf viele wirkt Bill Plymptons skizzenhafter Zeichenstil chaotisch und unvollendet, ich liebe ihn. Das 6-minütige Werk "Guide Dog" gibt es ebenfalls auf Youtube in voller Länge zu sehen. Neben "Guard Dog" ist "Guide Dog" eines meiner absoluten Lieblingskurzfilme aller Zeiten. Nicht nur für Bill Plympton Fans ein Must See. 10/10
Exzellenter Kurzfilm von Bill Plympton, dem König des Independent Animationsfilms, sein oscarnominierter Kurzfilm "Guard Dog" von 2004 ist schon ein Meisterwerk, hier haben wir nun den Nachfolger "Guide Dog" von 2006, das Werk lebt ebenfalls von seinen grandiosen Zeichnungen, skurrilen Einfällen und witzigen Story. Der Kurzfilm setzt stark auf visuelle Komik und physische Gags statt auf komplexe Dialoge. Die Handlung wird durch Mimik und Gestik, Interrupts und überraschende, manchmal absurde Situationen vorangetrieben. Plympton arbeitet oftmals mit einer zynisch ironischen Perspektive auf alltägliche Dinge, ganz besonders in seinem Vorgängerwerk "Guard Dog", in "Guide Dog" spiegelt sich dies in einer humorvollen, leicht satirischen Darstellung von einer gewissen Abhängigkeit, Autorität und Routine wider. Auf viele wirkt Bill Plymptons skizzenhafter Zeichenstil chaotisch und unvollendet, ich liebe ihn. Das 6-minütige Werk "Guide Dog" gibt es ebenfalls auf Youtube in voller Länge zu sehen. Neben "Guard Dog" ist "Guide Dog" eines meiner absoluten Lieblingskurzfilme aller Zeiten. Nicht nur für Bill Plympton Fans ein Must See. 10/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Ready Player One (2018)
Steven Spielberg in Höchstform! Es gibt nicht viele Filme, die sich mit Virtueller Realität bzw. dem wahren Cyberspace beschäftigen, aber Spielbergs Verfilmung gehört definitiv zu den besten seiner Art. Der Film basiert auf dem SciFi Roman von Ernest Cline aus dem Jahre 2010, Spielberg führte Regie und Zak Penn schrieb das Drehbuch, an der Umschreibung soll auch Cline mitbeteiligt gewesen sein. Kenne zwar die Romanvorlage von Cline nicht, von daher bin ich vollkommen unvoreingenommen an den Film herangegangen und wurde wahrlich belohnt. Die Handlung ist fantastisch und das Drehbuch sehr gut umgesetzt. "Ready Player One" spielt in einer nahezu dystopischen Welt im Jahre 2045, in der fast jeder Mensch eine virtuelle Realität namens Oasis nutzt, um dem düsteren Alltag zu entfliehen bzw. die Auseinandersetzung mit Problemen der realen Welt zu vermeiden. Ein paar Megakonzerne und Superreiche kontrollieren die reale Welt und die Masse der Menschheit lebt in tiefster Armut und überwiegend in Slums, aber die Menschen nutzen täglich das Internet um ihrem Leben in der Realität zu entfliehen und es ggfs. zu verschönern. Schließlich kann man in der virtuellen Realität, der sogenannten Oasis, auch eine Menge an Coins sammeln, wenn man sich geschickt anstellt und damit virtuelle Dinge kaufen oder upgraden und reale Waren sich in online Shops bestellen und zuliefern lassen. Der liebenswerte und kreative Schöpfer dieser Onlinewelt namens Oasis ist bereits verstorben, hat aber 3 Schlüssel in seiner Onlinewelt erschaffen, die dort nicht unter einem Stein versteckt sind, sondern über komplizierte Missionen entdeckbar sind. Derjenige, der diese 3 Schlüssel zuerst findet, dem ist Reichtum, Status und die Macht über die Oasis gegönnt. Als Hilfe zur Lokalisierung der Schlüssel implementierte der Schöpfer James Donovan Halliday eine riesige Datenbank in der Onlinewelt, eine große digitale Bibliothek, in denen seine Vorlieben zu Film, Musik, Literatur zu Lebzeiten und privates Archivmaterial in Form von Fotos und Videos lagern, die als Hilfestellung bei der Suche zu den 3 Schlüsseln dienen und jedem zugänglich sind, der Zeit und Muße mit sich bringt. Viele versuchten sich an das Rätsel, doch keiner konnte es lösen. Parallel zu den Massen versuchen nun einige Protagonisten und ein rivalisierender Konzern sich Zugang zu dieser Macht bzw. zu den Schlüsselpositionen zu verschaffen, die Geschichte wird zu einem äußerst interessanten Wettbewerb zwischen ein paar engagierten Playern und einem großen Unternehmen, das seine Ressourcen einsetzt, um den Wettbewerb zu gewinnen und die Welt zu verändern. Was Spielbergs Verfilmung so absolut stark macht ist seine Balance zwischen realen Personen und ihren Avataren in der virtuellen Welt, es verbindet perfekt Realität und Animation nahtlos zu einem großen, aufregenden Abenteuer. Der Film verbindet eine realistische dystopische Welt mit einer detailreichen online Welt, dem wahren Cyberspace, mit spektakulären Computereffekten. Die CGI-Welten, insbesondere die Oasis, wirken wie eine grenzenlose Spielwiese, in der ungelöste Fantasien sichtbar werden. Spielberg schafft es, die digitale und die reale Welt nahtlos so zu verknüpfen, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine immersive, groß angelegte Spielwelt eintauchen können. Über diesen wahrlich gelungenen Verschmelzungsprozess bin ich immer noch absolut erstaunt, wie nahtlos Spielberg bzw. sein CGI-Team Animation mit der Realität verbindet. Sie alle haben herrausragende Arbeit geleistet. Die charmanten Charaktere und besonders ihre Avatare sind absolut fantastisch. Die Besetzung ist großartig, Tye Sheridan als 18-jähriger Wade, der in der virtuellen Realität als Parzival auftritt, grandios. Wade wächst von einem isolierten Nutzenden zu einem aktiven Gestalter seiner Zukunft. Er ist clever, mutig und neugierig. Olivia Cooke als Samantha, die unter dem Künstlernamen Art3mis in der Oasis bekannt ist, sticht ebenfalls besonders hervor. Sie ist zuerst Rivalin und später Verbündete von Parzival. Stark, intelligent, unabhängig ist sie und kämpft ebenfalls für Gerechtigkeit und für echte Beziehungen in der virtuellen Welt. Auch sehr stark Aech, Parzivals bester Freund in der Oasis, der virtuell als großer, respektierter Kämpfer und Mechaniker verkörpert wird. Dazu gesellen sich noch Sho und Daito, die dem Film ebenso eine gewisse Würze und Gemeinschaftsgefühl geben. Als Antagonist brilliert Ben Mendelsohn als Nolan Sorrento, CEO von IOI, der die Oasis kommerziell beherrschen will. Er ist machtgierig, manipulativ und skrupellos und verkörpert die Bedrohung von Kontrolle durch Großkonzerne und die Gefahr von monopolisierter Macht. Sorrento ist ein großartiger Bösewicht. Er ist so selbstgefällig und verächtlich, nebst seinem Avatar als muskulöser Rohling im Geschäftsanzug mit einer Prise des Übernatürlichen. Ihre Performance, als Avatare in der VR-Welt und als Personen in der realen Welt, macht wirklich Spaß zuzuschauen und wertet den Film unglaublich auf. Die audivisuellen Effekte sind atemberaubend, der Soundtrack, der überwiegend aus den 80er Jahren stammt, ebenfalls verdammt großartig. Hinzu kommen die professionell inszenierten Actionsequenzen, die oftmals mit humorvollen, charmanten Momenten gemischt sind, auch die sind wahrlich eine Augenweide. Des Weiteren punktet Spielbergs Werk mit unzähligen Referenzen der Popkultur der letzten 30-40 Jahre, der Film ist aber viel mehr als eine bloße Sammlung von Anspielungen auf diese Popkultur. "Ready Player One" ist eine Liebeserklärung an die Popkultur der letzten Jahrzehnte. Zahlreiche ikonische Charaktere, Figuren, Kraftfahrzeuge und Musik Referenzen aus unterschiedlichen Epochen tauchen auf. Diese Vielschichtigkeit spricht sowohl langjährige Fans als auch Neulinge an. Spielbergs Film strahlt jede Menge Substanz, Emotionen und vor allem Charme aus, was Internet Geeks, mich eingeschlossen, zu Begeisterungsstürmen veranlasst. "Ready Player One" lebt von seinen unzähligen fantastischen, charismatischen Charakteren, sei es Avatare oder reale Personen, die sich von den Hauptrollen bis in die kleinsten Nebenrollen offenbaren. Der Film zeigt sehr viel über die Online Kultur, aber auch über die isolierende Wirkung im Bezug zur "wahren Realität", die sie auf Menschen ausübt. Gleichzeitig wird die Gefahr von Sucht, Abhängigkeit und Machtmissbrauch in der virtuellen Welt deutlich reflektiert, aber auch wahre Freundschaft, Vertrauen und Liebe thematisiert. Ebenso gelingt es Spielberg eine klare, fesselnde Handlung zu erzählen, die auch komplexe Themen wie Identität, Gemeinschaft, Mut und Zusammenarbeit zugänglich macht. Die Spannung baut sich organisch auf, während die Protagonistinnen und Protagonisten gemeinsam Rätsel lösen, Hindernisse überwinden und persönliche Entwicklungen durchlaufen. Es regt zum Nachdenken darüber an, wie viel Realität wir in der virtuellen Welt suchen und was wir bereit sind zu riskieren, um persönliche Träume zu verwirklichen. Spielberg beleuchtet wie kollektives Handeln und solidarische Gemeinschaften stärker sein können als isolierte Macht. Das verleiht dem Werk eine philosophische Tiefe neben der reinen Unterhaltung. "Ready Player One" ist kein Film, der sich allein auf visuelle Überwältigung stützt, sondern der eine vielschichtige Erzählung bietet, die menschliche Werte mit spektakulärem Popkulturcharakter verbindet. Dadurch schafft er eine Balance aus Nervenkitzel, Nostalgie, emotionaler Tiefe und sozialer Reflexion. Mir hat der Film in der deutschen Synchro ausgesprochen gut gefallen, die deutsche Synchronisationsarbeit hat sich wahrlich gelohnt. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten, bei Gelegenheit mir auch mal den gleichnamigen SCiFi Roman von Ernest Cline zu Gemüte führe. 9-10/10
Steven Spielberg in Höchstform! Es gibt nicht viele Filme, die sich mit Virtueller Realität bzw. dem wahren Cyberspace beschäftigen, aber Spielbergs Verfilmung gehört definitiv zu den besten seiner Art. Der Film basiert auf dem SciFi Roman von Ernest Cline aus dem Jahre 2010, Spielberg führte Regie und Zak Penn schrieb das Drehbuch, an der Umschreibung soll auch Cline mitbeteiligt gewesen sein. Kenne zwar die Romanvorlage von Cline nicht, von daher bin ich vollkommen unvoreingenommen an den Film herangegangen und wurde wahrlich belohnt. Die Handlung ist fantastisch und das Drehbuch sehr gut umgesetzt. "Ready Player One" spielt in einer nahezu dystopischen Welt im Jahre 2045, in der fast jeder Mensch eine virtuelle Realität namens Oasis nutzt, um dem düsteren Alltag zu entfliehen bzw. die Auseinandersetzung mit Problemen der realen Welt zu vermeiden. Ein paar Megakonzerne und Superreiche kontrollieren die reale Welt und die Masse der Menschheit lebt in tiefster Armut und überwiegend in Slums, aber die Menschen nutzen täglich das Internet um ihrem Leben in der Realität zu entfliehen und es ggfs. zu verschönern. Schließlich kann man in der virtuellen Realität, der sogenannten Oasis, auch eine Menge an Coins sammeln, wenn man sich geschickt anstellt und damit virtuelle Dinge kaufen oder upgraden und reale Waren sich in online Shops bestellen und zuliefern lassen. Der liebenswerte und kreative Schöpfer dieser Onlinewelt namens Oasis ist bereits verstorben, hat aber 3 Schlüssel in seiner Onlinewelt erschaffen, die dort nicht unter einem Stein versteckt sind, sondern über komplizierte Missionen entdeckbar sind. Derjenige, der diese 3 Schlüssel zuerst findet, dem ist Reichtum, Status und die Macht über die Oasis gegönnt. Als Hilfe zur Lokalisierung der Schlüssel implementierte der Schöpfer James Donovan Halliday eine riesige Datenbank in der Onlinewelt, eine große digitale Bibliothek, in denen seine Vorlieben zu Film, Musik, Literatur zu Lebzeiten und privates Archivmaterial in Form von Fotos und Videos lagern, die als Hilfestellung bei der Suche zu den 3 Schlüsseln dienen und jedem zugänglich sind, der Zeit und Muße mit sich bringt. Viele versuchten sich an das Rätsel, doch keiner konnte es lösen. Parallel zu den Massen versuchen nun einige Protagonisten und ein rivalisierender Konzern sich Zugang zu dieser Macht bzw. zu den Schlüsselpositionen zu verschaffen, die Geschichte wird zu einem äußerst interessanten Wettbewerb zwischen ein paar engagierten Playern und einem großen Unternehmen, das seine Ressourcen einsetzt, um den Wettbewerb zu gewinnen und die Welt zu verändern. Was Spielbergs Verfilmung so absolut stark macht ist seine Balance zwischen realen Personen und ihren Avataren in der virtuellen Welt, es verbindet perfekt Realität und Animation nahtlos zu einem großen, aufregenden Abenteuer. Der Film verbindet eine realistische dystopische Welt mit einer detailreichen online Welt, dem wahren Cyberspace, mit spektakulären Computereffekten. Die CGI-Welten, insbesondere die Oasis, wirken wie eine grenzenlose Spielwiese, in der ungelöste Fantasien sichtbar werden. Spielberg schafft es, die digitale und die reale Welt nahtlos so zu verknüpfen, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine immersive, groß angelegte Spielwelt eintauchen können. Über diesen wahrlich gelungenen Verschmelzungsprozess bin ich immer noch absolut erstaunt, wie nahtlos Spielberg bzw. sein CGI-Team Animation mit der Realität verbindet. Sie alle haben herrausragende Arbeit geleistet. Die charmanten Charaktere und besonders ihre Avatare sind absolut fantastisch. Die Besetzung ist großartig, Tye Sheridan als 18-jähriger Wade, der in der virtuellen Realität als Parzival auftritt, grandios. Wade wächst von einem isolierten Nutzenden zu einem aktiven Gestalter seiner Zukunft. Er ist clever, mutig und neugierig. Olivia Cooke als Samantha, die unter dem Künstlernamen Art3mis in der Oasis bekannt ist, sticht ebenfalls besonders hervor. Sie ist zuerst Rivalin und später Verbündete von Parzival. Stark, intelligent, unabhängig ist sie und kämpft ebenfalls für Gerechtigkeit und für echte Beziehungen in der virtuellen Welt. Auch sehr stark Aech, Parzivals bester Freund in der Oasis, der virtuell als großer, respektierter Kämpfer und Mechaniker verkörpert wird. Dazu gesellen sich noch Sho und Daito, die dem Film ebenso eine gewisse Würze und Gemeinschaftsgefühl geben. Als Antagonist brilliert Ben Mendelsohn als Nolan Sorrento, CEO von IOI, der die Oasis kommerziell beherrschen will. Er ist machtgierig, manipulativ und skrupellos und verkörpert die Bedrohung von Kontrolle durch Großkonzerne und die Gefahr von monopolisierter Macht. Sorrento ist ein großartiger Bösewicht. Er ist so selbstgefällig und verächtlich, nebst seinem Avatar als muskulöser Rohling im Geschäftsanzug mit einer Prise des Übernatürlichen. Ihre Performance, als Avatare in der VR-Welt und als Personen in der realen Welt, macht wirklich Spaß zuzuschauen und wertet den Film unglaublich auf. Die audivisuellen Effekte sind atemberaubend, der Soundtrack, der überwiegend aus den 80er Jahren stammt, ebenfalls verdammt großartig. Hinzu kommen die professionell inszenierten Actionsequenzen, die oftmals mit humorvollen, charmanten Momenten gemischt sind, auch die sind wahrlich eine Augenweide. Des Weiteren punktet Spielbergs Werk mit unzähligen Referenzen der Popkultur der letzten 30-40 Jahre, der Film ist aber viel mehr als eine bloße Sammlung von Anspielungen auf diese Popkultur. "Ready Player One" ist eine Liebeserklärung an die Popkultur der letzten Jahrzehnte. Zahlreiche ikonische Charaktere, Figuren, Kraftfahrzeuge und Musik Referenzen aus unterschiedlichen Epochen tauchen auf. Diese Vielschichtigkeit spricht sowohl langjährige Fans als auch Neulinge an. Spielbergs Film strahlt jede Menge Substanz, Emotionen und vor allem Charme aus, was Internet Geeks, mich eingeschlossen, zu Begeisterungsstürmen veranlasst. "Ready Player One" lebt von seinen unzähligen fantastischen, charismatischen Charakteren, sei es Avatare oder reale Personen, die sich von den Hauptrollen bis in die kleinsten Nebenrollen offenbaren. Der Film zeigt sehr viel über die Online Kultur, aber auch über die isolierende Wirkung im Bezug zur "wahren Realität", die sie auf Menschen ausübt. Gleichzeitig wird die Gefahr von Sucht, Abhängigkeit und Machtmissbrauch in der virtuellen Welt deutlich reflektiert, aber auch wahre Freundschaft, Vertrauen und Liebe thematisiert. Ebenso gelingt es Spielberg eine klare, fesselnde Handlung zu erzählen, die auch komplexe Themen wie Identität, Gemeinschaft, Mut und Zusammenarbeit zugänglich macht. Die Spannung baut sich organisch auf, während die Protagonistinnen und Protagonisten gemeinsam Rätsel lösen, Hindernisse überwinden und persönliche Entwicklungen durchlaufen. Es regt zum Nachdenken darüber an, wie viel Realität wir in der virtuellen Welt suchen und was wir bereit sind zu riskieren, um persönliche Träume zu verwirklichen. Spielberg beleuchtet wie kollektives Handeln und solidarische Gemeinschaften stärker sein können als isolierte Macht. Das verleiht dem Werk eine philosophische Tiefe neben der reinen Unterhaltung. "Ready Player One" ist kein Film, der sich allein auf visuelle Überwältigung stützt, sondern der eine vielschichtige Erzählung bietet, die menschliche Werte mit spektakulärem Popkulturcharakter verbindet. Dadurch schafft er eine Balance aus Nervenkitzel, Nostalgie, emotionaler Tiefe und sozialer Reflexion. Mir hat der Film in der deutschen Synchro ausgesprochen gut gefallen, die deutsche Synchronisationsarbeit hat sich wahrlich gelohnt. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten, bei Gelegenheit mir auch mal den gleichnamigen SCiFi Roman von Ernest Cline zu Gemüte führe. 9-10/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Charlie the Unicorn 2 (2008)
Schon mit dem ersten Teil und 10/10 Meisterwerk "Charlie the Unicorn" von 2005 hat sich Independent Animator und Ausnahmetalent Jason Steele ein Denkmal im Internet gesetzt. Auch der zweite Teil zeichnet sich durch eine gesunde Portion an skurrilen und schwarzen Humor aus und seinem charmanten und sympathischen Charakter Charlie, der einem sehr schnell ans Herz wächst. Der Animationsstil ist auf den ersten Blick eher recht einfach gehalten, aber dennoch sehr effektiv und einprägsam. Auch dieses Werk versprüht jede Menge Charme und Herzblut. Ich habe wirklich jede Sekunde des Films genossen. Jason Steeles kreatives Storytelling, sein charmanter Protagonist nebst Kumpels und sein schräger und einzigartiger Humor bleiben unvergessen. Jason Steele verlieh seine Stimme nicht nur Charlie, sondern auch den beiden anderen Einhörnern. Sein Sequel übertrifft den Charme des Originals von 2005 zwar nicht ganz, aber steht dem in fast nichts nach und ist immer noch ein Meilenstein in dem Genre und gehört zu den schönsten und absurdesten Kurzfilmen aller Zeiten. Mittlerweile befinden sich die Klicks auch zu diesem Werk im hohen zweistelligen Millionenbereich. "Charlie the Unicorn 2" gibt es ebenfalls in voller Länge auf Youtube zu bestaunen. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Mich hat Jason Steeles zweiter Einhornfilm ebenfalls prächtig unterhalten. 9-10/10
Schon mit dem ersten Teil und 10/10 Meisterwerk "Charlie the Unicorn" von 2005 hat sich Independent Animator und Ausnahmetalent Jason Steele ein Denkmal im Internet gesetzt. Auch der zweite Teil zeichnet sich durch eine gesunde Portion an skurrilen und schwarzen Humor aus und seinem charmanten und sympathischen Charakter Charlie, der einem sehr schnell ans Herz wächst. Der Animationsstil ist auf den ersten Blick eher recht einfach gehalten, aber dennoch sehr effektiv und einprägsam. Auch dieses Werk versprüht jede Menge Charme und Herzblut. Ich habe wirklich jede Sekunde des Films genossen. Jason Steeles kreatives Storytelling, sein charmanter Protagonist nebst Kumpels und sein schräger und einzigartiger Humor bleiben unvergessen. Jason Steele verlieh seine Stimme nicht nur Charlie, sondern auch den beiden anderen Einhörnern. Sein Sequel übertrifft den Charme des Originals von 2005 zwar nicht ganz, aber steht dem in fast nichts nach und ist immer noch ein Meilenstein in dem Genre und gehört zu den schönsten und absurdesten Kurzfilmen aller Zeiten. Mittlerweile befinden sich die Klicks auch zu diesem Werk im hohen zweistelligen Millionenbereich. "Charlie the Unicorn 2" gibt es ebenfalls in voller Länge auf Youtube zu bestaunen. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Mich hat Jason Steeles zweiter Einhornfilm ebenfalls prächtig unterhalten. 9-10/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Jaws (1975)
Unter der Regie von Steven Spielberg ist eines der größten und bedeutendsten Horrorthriller aller Zeiten entstanden! Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Sehr viel kreative Energie und technische Innovationen sind in "Jaws" eingeflossen und das alles ganz ohne CGI. Jaws zeichnet sich durch eine clevere Mischung aus damals begrenzten Mitteln, einem extrem fesselnden Spannungsaufbau, seinen starken Hauptdarstellern und einem ikonischen Soundtrack aus. Weniger ist mehr, sage ich nur. Spielberg verzichtet in seinem Film darauf ständig blutige Effekte in Form von Haiangriffen zu zeigen, stattdessen konzentriert er sich auf das Wesentliche. In seinem Werk bekommt ein kleiner Badeort es mit einem bedrohlichen Hai Risiko zu tun, doch der Film lässt nicht den Hai, sondern die menschlichen Figuren und ihre Ängste in den Vordergrund treten. Dadurch entsteht eine unmittelbare Identifikation mit den Menschen und Intensivierung der nahezu unsichtbaren Gefahr. "Jaws" profitiert ungemein von dem eher Nichtzeigen des Hais und durch subtile, charaktergetriebene Momente. Das Ergebnis ist eine wohltuend klare Struktur, auch von einzigartiger Spannung, der Spannunsaufbau ist schier unglaublich, was eine enorme Wirkung erzielt. Es ist wahrlich ein gelungener Schachzug von Spielberg den Hai optisch eher lange geheim zu halten und ihn erst nach und nach im Laufe des Films preiszugeben und ihn gegen Ende in einem ultimativen Akt der Gewalt bzw. Blutbad auf dem Boot vollkommen zu zeigen. Auch wächst die Spannung über mehrere Ebenen: Zum einen die unmittelbare Gefahr durch den Hai, zum anderen die politische und zeitliche Spannung durch die Reaktion der Verwaltung und des Bürgermeisters, die Tourismuseinnahmen gegen Sicherheit auszuspielen versuchen. Diese Mehrschichtigkeit vertieft nochmals die dramatische Wirkung. Hinzu kommt der grandiose Soundtrack von John Williams, das eher simple, wiederkehrende, ikonische Motiv treibt permanente Vorahnung und Gefahr, auch wenn der Hai nicht zu sehen ist. So wird Spannung geschaffen, bevor Action sichtbar wird. Auch die Kameraarbeit und der Schnitt tragen zur Intensität des Films bei. Keine einzige Szene in "Jaws" ist Zeitverschwendung. Außerdem lebt "Jaws" von seinen starken Protagonisten, neben dem Hai zeigt der Film eine sehr starke Dynamik zwischen den Hauptfiguren, die unterschiedliche Ansätze mit sich bringen. Die Dynamik zwischen Richard Dreyfuss, Roy Scheider und Robert Shaw ist absolut brillant, ganz besonders auch später bei der abenteuerlichen Verfolgungsjagd auf hoher See, wo die Charaktertiefe der drei Protagonisten vollends zur Geltung kommt. Witzige Dialoge sorgen für einen gelungenen schwarzen Humor und Roy Scheider, Robert Shaw und Richard Dreyfuss verkörpern unvergessliche Charaktere. Der Film ist gleichzeitig auch eine Art von Buddy Movie in einer 3er Konstellation. Man wird als Zuschauer sofort in den Bann geszogen und wird Teil des Abenteuers, sobald das Trio aufbricht den Hai zu fangen, man fühlt sich als Teil ihres Abenteuers, man bangt um sie, fiebert mit ihnen und fürchtet, was als Nächstes passieren wird. Diesen Effekt der Einbindung des Zuschauers in ein Geschehen kannte ich in der intensiven Form nur vorher von John Hustons exzellenter Literaturverfilmung "Moby Dick", ebenfalls ein Meisterwerk, das - neben "Jaws" - mit Abstand spannendste und bewegendste Drama auf hoher See ist, das jemals realisiert wurde. Auch die Nebenrollen in "Jaws" sind stark besetzt. Da wäre zum einen Murray Hamilton als Bürgermeister, der sich mehr um die Finanzen des kleinen Badeorts sorgt, damit als starker Gegenpol zum Sheriff (Scheider) und Haiexperten (Dreyfuss) fungiert. Lorraine Gary als Brodys Frau liefert ebenfalls ab. Der immense Spannungsaufbau, die dichte Atmosphäre und die schauspielerischen Leistungen sind einfach pure Magie. Spielberg ohne Kitsch, wie es auch schon in seinem Frühwerk und Meisterwerk "Duel" zu sehen gab. Die Kinematografie des gesamten Films ist absolut großartig. Ob der Spannungsaufbau in "Jaws" von Hitchcock, dem Master of Suspense, inspiriert ist oder dort erstmals zu sehen war ist schwierig zu beantworten. "Jaws" ist kein Hitchcock Werk und Spielberg hat seinen eigenen, eigenständigen Stil entwickelt. Hitchcock war bekannt für geniale Suspense Technik, aber Jaws ist trotzdem irgendwie anders gestrickt. Zwar gibt es thematisch Überschneidungen in der Kunst der Spannung, aber "Jaws" setzt sich in meinen Augen und Ohren eindeutig aus Spielberg eigenen Mitteln bzw. Regie zusammen. Zumindest sehe ich das zu meinem aktuellen Stand der Dinge so. Hitchcock beeinflusste die Filmwelt in Sachen Suspense und Horror wie kein anderer, aber für mich gilt "Jaws" als eigenständiges Meisterwerk des 70er Jahre Kinos, was unter der Regie von Spielberg komplett neue Maßstäbe setzte wie Spannung in Horrorfilmen funktioniert. Der Spannungsaufbau in Ridley Scotts spätern Meisterwerk "Alien" wurde von Spielbergs Film maßgeblich inspiriert. "Jaws" ist für mich einer der größten Filme aller Zeiten. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, ein wahrer Adrenalinrausch, der seinesgleichen sucht. "Jaws" ist selbst heute noch unzähligen Filmen im Horror und Thriller Genre um Lichtjahre voraus. Das alles trotz einer aus heutiger Sicht eher veralteten Technik, ganz ohne CGI. Einziger Haken des Films ist: Zahlreiche Tierschützer waren zu recht entsetzt über den Film, weil er maßgeblich zur Abschlachtung und Dezimierung von Haifischen geführt hat, wie wir alle wissen. Dabei sterben im Durchschnitt gerade mal weltweit etwa 10 Menschen pro Jahr durch Haiangriffe, obwohl die genaue Zahl je nach Jahr leicht schwankt. Stechmücken sind um das ca. 100.000-fache schlimmer. Trotzdem hat "Jaws" nichts an seiner Faszination verloren und ist filmisch betrachtet ein absolutes Meisterwerk, was Filmgeschichte geschrieben hat und das seinesgleichen sucht. 10/10
Unter der Regie von Steven Spielberg ist eines der größten und bedeutendsten Horrorthriller aller Zeiten entstanden! Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen das Werk aus. Sehr viel kreative Energie und technische Innovationen sind in "Jaws" eingeflossen und das alles ganz ohne CGI. Jaws zeichnet sich durch eine clevere Mischung aus damals begrenzten Mitteln, einem extrem fesselnden Spannungsaufbau, seinen starken Hauptdarstellern und einem ikonischen Soundtrack aus. Weniger ist mehr, sage ich nur. Spielberg verzichtet in seinem Film darauf ständig blutige Effekte in Form von Haiangriffen zu zeigen, stattdessen konzentriert er sich auf das Wesentliche. In seinem Werk bekommt ein kleiner Badeort es mit einem bedrohlichen Hai Risiko zu tun, doch der Film lässt nicht den Hai, sondern die menschlichen Figuren und ihre Ängste in den Vordergrund treten. Dadurch entsteht eine unmittelbare Identifikation mit den Menschen und Intensivierung der nahezu unsichtbaren Gefahr. "Jaws" profitiert ungemein von dem eher Nichtzeigen des Hais und durch subtile, charaktergetriebene Momente. Das Ergebnis ist eine wohltuend klare Struktur, auch von einzigartiger Spannung, der Spannunsaufbau ist schier unglaublich, was eine enorme Wirkung erzielt. Es ist wahrlich ein gelungener Schachzug von Spielberg den Hai optisch eher lange geheim zu halten und ihn erst nach und nach im Laufe des Films preiszugeben und ihn gegen Ende in einem ultimativen Akt der Gewalt bzw. Blutbad auf dem Boot vollkommen zu zeigen. Auch wächst die Spannung über mehrere Ebenen: Zum einen die unmittelbare Gefahr durch den Hai, zum anderen die politische und zeitliche Spannung durch die Reaktion der Verwaltung und des Bürgermeisters, die Tourismuseinnahmen gegen Sicherheit auszuspielen versuchen. Diese Mehrschichtigkeit vertieft nochmals die dramatische Wirkung. Hinzu kommt der grandiose Soundtrack von John Williams, das eher simple, wiederkehrende, ikonische Motiv treibt permanente Vorahnung und Gefahr, auch wenn der Hai nicht zu sehen ist. So wird Spannung geschaffen, bevor Action sichtbar wird. Auch die Kameraarbeit und der Schnitt tragen zur Intensität des Films bei. Keine einzige Szene in "Jaws" ist Zeitverschwendung. Außerdem lebt "Jaws" von seinen starken Protagonisten, neben dem Hai zeigt der Film eine sehr starke Dynamik zwischen den Hauptfiguren, die unterschiedliche Ansätze mit sich bringen. Die Dynamik zwischen Richard Dreyfuss, Roy Scheider und Robert Shaw ist absolut brillant, ganz besonders auch später bei der abenteuerlichen Verfolgungsjagd auf hoher See, wo die Charaktertiefe der drei Protagonisten vollends zur Geltung kommt. Witzige Dialoge sorgen für einen gelungenen schwarzen Humor und Roy Scheider, Robert Shaw und Richard Dreyfuss verkörpern unvergessliche Charaktere. Der Film ist gleichzeitig auch eine Art von Buddy Movie in einer 3er Konstellation. Man wird als Zuschauer sofort in den Bann geszogen und wird Teil des Abenteuers, sobald das Trio aufbricht den Hai zu fangen, man fühlt sich als Teil ihres Abenteuers, man bangt um sie, fiebert mit ihnen und fürchtet, was als Nächstes passieren wird. Diesen Effekt der Einbindung des Zuschauers in ein Geschehen kannte ich in der intensiven Form nur vorher von John Hustons exzellenter Literaturverfilmung "Moby Dick", ebenfalls ein Meisterwerk, das - neben "Jaws" - mit Abstand spannendste und bewegendste Drama auf hoher See ist, das jemals realisiert wurde. Auch die Nebenrollen in "Jaws" sind stark besetzt. Da wäre zum einen Murray Hamilton als Bürgermeister, der sich mehr um die Finanzen des kleinen Badeorts sorgt, damit als starker Gegenpol zum Sheriff (Scheider) und Haiexperten (Dreyfuss) fungiert. Lorraine Gary als Brodys Frau liefert ebenfalls ab. Der immense Spannungsaufbau, die dichte Atmosphäre und die schauspielerischen Leistungen sind einfach pure Magie. Spielberg ohne Kitsch, wie es auch schon in seinem Frühwerk und Meisterwerk "Duel" zu sehen gab. Die Kinematografie des gesamten Films ist absolut großartig. Ob der Spannungsaufbau in "Jaws" von Hitchcock, dem Master of Suspense, inspiriert ist oder dort erstmals zu sehen war ist schwierig zu beantworten. "Jaws" ist kein Hitchcock Werk und Spielberg hat seinen eigenen, eigenständigen Stil entwickelt. Hitchcock war bekannt für geniale Suspense Technik, aber Jaws ist trotzdem irgendwie anders gestrickt. Zwar gibt es thematisch Überschneidungen in der Kunst der Spannung, aber "Jaws" setzt sich in meinen Augen und Ohren eindeutig aus Spielberg eigenen Mitteln bzw. Regie zusammen. Zumindest sehe ich das zu meinem aktuellen Stand der Dinge so. Hitchcock beeinflusste die Filmwelt in Sachen Suspense und Horror wie kein anderer, aber für mich gilt "Jaws" als eigenständiges Meisterwerk des 70er Jahre Kinos, was unter der Regie von Spielberg komplett neue Maßstäbe setzte wie Spannung in Horrorfilmen funktioniert. Der Spannungsaufbau in Ridley Scotts spätern Meisterwerk "Alien" wurde von Spielbergs Film maßgeblich inspiriert. "Jaws" ist für mich einer der größten Filme aller Zeiten. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, ein wahrer Adrenalinrausch, der seinesgleichen sucht. "Jaws" ist selbst heute noch unzähligen Filmen im Horror und Thriller Genre um Lichtjahre voraus. Das alles trotz einer aus heutiger Sicht eher veralteten Technik, ganz ohne CGI. Einziger Haken des Films ist: Zahlreiche Tierschützer waren zu recht entsetzt über den Film, weil er maßgeblich zur Abschlachtung und Dezimierung von Haifischen geführt hat, wie wir alle wissen. Dabei sterben im Durchschnitt gerade mal weltweit etwa 10 Menschen pro Jahr durch Haiangriffe, obwohl die genaue Zahl je nach Jahr leicht schwankt. Stechmücken sind um das ca. 100.000-fache schlimmer. Trotzdem hat "Jaws" nichts an seiner Faszination verloren und ist filmisch betrachtet ein absolutes Meisterwerk, was Filmgeschichte geschrieben hat und das seinesgleichen sucht. 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
May (2002)
Eine originelle kleine Independent Perle vom Feinsten, die einen sofort in den Bann zieht. "May" ist viel mehr als ein wunderbar seltsam anmutender Horrorfilm, das Werk ist Charakterstudie als auch Horror Drama. Der Film lebt von seiner Protagonistin May, absolut fantastisch dargestellt von Angela Bettis, die in ihrer Rolle vollkommen aufgeht. Ihre stellenweise liebenswerte, berührende aber auch skurrile Performance wertet den Film unglaublich auf. Die Handlung ist kurz erzählt, es wird die Geschichte einer einsamen jungen Frau erzählt, deren Wunsch nach Zugehörigkeit und Freundschaft von einem tiefen Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstbestimmung begleitet wird. Es ist auch ein langsam, qualvoller Abstieg der Figur May auf der Suche nach dem absolut perfekten Partner in ihrer einsamen Welt. Mays innere Zerrissenheit verleiht dem Film eine eigentümliche, introspektive Tiefe, die über typische Slasher oder Horrorfilme hinausgeht. Angela Bettis als May bleibt dabei stets authentisch und verleiht dem Film eine 100%-ige Glaubwürdigkeit. Ihrer oscarreifen Darbietung als Hauptdarstellerin May macht unglaublich viel Spaß zuzuschauen. Regisseur Lucky McKee legt den Fokus auf sie und verbindet dabei perfekt schwarzen Humor mit teils wahnsinnig morbiden Elementen. May ist kein bloßes Opfer oder brutale Antagonistin, sondern eine komplexe Figur mit feinen Nuancen. Freundlich, schüchtern und verletzlich aber auch manipulativ und unvorhersehbar. Diese Vielschichtigkeit macht den Film menschlicher und beunruhigender als viele konventionelle Horrorfilme. Außerdem ist es vor allem eine psychologische Reise, die sich mit Einsamkeit, Identität, Verletzlichkeit und dem verzweifelten Wunsch nach Verbindung bzw. einer tiefen Partnerschaft in einer zutiefst einsamen Welt auseinandersetzt. May sucht nach Nähe und Akzeptanz, doch die Wege dahin sind verzerrt und brutal. Eines der größten Stärken des Films sind auch seine visuellen Erscheinungen und sein Ton. Die Ästhetik ist nüchtern, fast alltäglich, und dennoch unheimlich: alltägliche Räume, klare Farben und eine ruhige Kameraführung, die eine unterschwellige Bedrohung aufbaut. Die Kinematografie ist großartig. "May" ist ein Film mit viel Tiefgang und genau der richtigen Portion an schwarzem Humor und gewisser Ironie in all dem Horror. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. Empfehle den O-Ton. Die deutsche Synchronisation wertet das Werk unglaublich ab. 9-10/10
Eine originelle kleine Independent Perle vom Feinsten, die einen sofort in den Bann zieht. "May" ist viel mehr als ein wunderbar seltsam anmutender Horrorfilm, das Werk ist Charakterstudie als auch Horror Drama. Der Film lebt von seiner Protagonistin May, absolut fantastisch dargestellt von Angela Bettis, die in ihrer Rolle vollkommen aufgeht. Ihre stellenweise liebenswerte, berührende aber auch skurrile Performance wertet den Film unglaublich auf. Die Handlung ist kurz erzählt, es wird die Geschichte einer einsamen jungen Frau erzählt, deren Wunsch nach Zugehörigkeit und Freundschaft von einem tiefen Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstbestimmung begleitet wird. Es ist auch ein langsam, qualvoller Abstieg der Figur May auf der Suche nach dem absolut perfekten Partner in ihrer einsamen Welt. Mays innere Zerrissenheit verleiht dem Film eine eigentümliche, introspektive Tiefe, die über typische Slasher oder Horrorfilme hinausgeht. Angela Bettis als May bleibt dabei stets authentisch und verleiht dem Film eine 100%-ige Glaubwürdigkeit. Ihrer oscarreifen Darbietung als Hauptdarstellerin May macht unglaublich viel Spaß zuzuschauen. Regisseur Lucky McKee legt den Fokus auf sie und verbindet dabei perfekt schwarzen Humor mit teils wahnsinnig morbiden Elementen. May ist kein bloßes Opfer oder brutale Antagonistin, sondern eine komplexe Figur mit feinen Nuancen. Freundlich, schüchtern und verletzlich aber auch manipulativ und unvorhersehbar. Diese Vielschichtigkeit macht den Film menschlicher und beunruhigender als viele konventionelle Horrorfilme. Außerdem ist es vor allem eine psychologische Reise, die sich mit Einsamkeit, Identität, Verletzlichkeit und dem verzweifelten Wunsch nach Verbindung bzw. einer tiefen Partnerschaft in einer zutiefst einsamen Welt auseinandersetzt. May sucht nach Nähe und Akzeptanz, doch die Wege dahin sind verzerrt und brutal. Eines der größten Stärken des Films sind auch seine visuellen Erscheinungen und sein Ton. Die Ästhetik ist nüchtern, fast alltäglich, und dennoch unheimlich: alltägliche Räume, klare Farben und eine ruhige Kameraführung, die eine unterschwellige Bedrohung aufbaut. Die Kinematografie ist großartig. "May" ist ein Film mit viel Tiefgang und genau der richtigen Portion an schwarzem Humor und gewisser Ironie in all dem Horror. Ich wurde jedenfalls prächtig unterhalten. Empfehle den O-Ton. Die deutsche Synchronisation wertet das Werk unglaublich ab. 9-10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Starry Eyes (2014)
Exzellenter Mystery Horror Thriller unter der Regie von Kevin Kölsch und Dennis Widmyererk, die zusammen auch das Drehbuch schrieben. "Starry Eyes" zeichnet sich durch eine intensive Mischung aus Tragödie und Horror aus, die den Traum einer jungen Schauspielerin in eine dunkle, fast manische Wendung führt. Der Film folgt einer aufstrebenden Darstellerin, deren Sehnsucht nach Erfolg so stark ist, dass sie bereit ist alles dafür zu tun bzw. persönliche Grenzen zu überschreiten und sich in eine grausame, überhöhte Fantasie von Ruhm hineinsteigert. Die Erzählweise kombiniert oft düstere Atmosphäre mit klaren Horror Elementen, die sich langsam aufbauen und dann in explizite, schockierende Bilder im weiteren Verlauf des Films übergehen. Gegen Ende verlagert sich der Film stark ins Genre des Body Horror, wobei Veränderungen am Körper der Hauptfigur als Metapher für ihren psychischen Zustand dienen. Diese Transformationen insbesondere gegen Ende sind oft verstörend, aber zugleich poetisch inszeniert. Hinzu kommt eine oft beklemmende Soundkulisse, die die innere Spannung der Protagonistin nochmals unterstreicht. "Starry Eyes" wirft einen zynischen Blick auf das Filmbusiness bzw. die Filmindustrie und den Preis des Traums für Ruhm und Reichtum, den man oftmals als junger Schauspieler bereit ist auf Kosten seiner eigenen Identität zu zahlen bzw. zu opfern. Alex Essoe als Hauptdarstellerin zu präsentieren ist eine exzellente Wahl des Regisseur Duos. Alex Essoe als Sarah verleiht dem Film eine starke emotional greifbare Tiefe. Ihe Performance ist absolut überzeugend, der Film lebt durch sie. Allein von der Atmosphäre erinnert der Film in der Tat stellenweise an die kryptischen Werke von David Lynch, gegen Ende geht es auch in Richtung Body Horror bzw. Body Transformation, also in Richtung Cronenberg. Der Film ist stellenweise wirklich sehr verstörend und schwer zu ertragen, aber von Anfang bis zum Abspann durchaus fesselnd gemacht. Insgesamt ist der Film eine düstere, stilistisch scharfsinnige Auseinandersetzung mit Erfolg, Verlangen, Sehnsucht und Identität, die lange im Gedächtnis bleibt, weil er die schönen Versprechungen des Ruhms mit schmerzlichster Realität konfrontiert. Mir hat "Starry Eyes" außerordentlich gut gefallen. Empfehle den O-Ton, die deutsche Synchronisation wertet den Film unglaublich ab. 9/10
Exzellenter Mystery Horror Thriller unter der Regie von Kevin Kölsch und Dennis Widmyererk, die zusammen auch das Drehbuch schrieben. "Starry Eyes" zeichnet sich durch eine intensive Mischung aus Tragödie und Horror aus, die den Traum einer jungen Schauspielerin in eine dunkle, fast manische Wendung führt. Der Film folgt einer aufstrebenden Darstellerin, deren Sehnsucht nach Erfolg so stark ist, dass sie bereit ist alles dafür zu tun bzw. persönliche Grenzen zu überschreiten und sich in eine grausame, überhöhte Fantasie von Ruhm hineinsteigert. Die Erzählweise kombiniert oft düstere Atmosphäre mit klaren Horror Elementen, die sich langsam aufbauen und dann in explizite, schockierende Bilder im weiteren Verlauf des Films übergehen. Gegen Ende verlagert sich der Film stark ins Genre des Body Horror, wobei Veränderungen am Körper der Hauptfigur als Metapher für ihren psychischen Zustand dienen. Diese Transformationen insbesondere gegen Ende sind oft verstörend, aber zugleich poetisch inszeniert. Hinzu kommt eine oft beklemmende Soundkulisse, die die innere Spannung der Protagonistin nochmals unterstreicht. "Starry Eyes" wirft einen zynischen Blick auf das Filmbusiness bzw. die Filmindustrie und den Preis des Traums für Ruhm und Reichtum, den man oftmals als junger Schauspieler bereit ist auf Kosten seiner eigenen Identität zu zahlen bzw. zu opfern. Alex Essoe als Hauptdarstellerin zu präsentieren ist eine exzellente Wahl des Regisseur Duos. Alex Essoe als Sarah verleiht dem Film eine starke emotional greifbare Tiefe. Ihe Performance ist absolut überzeugend, der Film lebt durch sie. Allein von der Atmosphäre erinnert der Film in der Tat stellenweise an die kryptischen Werke von David Lynch, gegen Ende geht es auch in Richtung Body Horror bzw. Body Transformation, also in Richtung Cronenberg. Der Film ist stellenweise wirklich sehr verstörend und schwer zu ertragen, aber von Anfang bis zum Abspann durchaus fesselnd gemacht. Insgesamt ist der Film eine düstere, stilistisch scharfsinnige Auseinandersetzung mit Erfolg, Verlangen, Sehnsucht und Identität, die lange im Gedächtnis bleibt, weil er die schönen Versprechungen des Ruhms mit schmerzlichster Realität konfrontiert. Mir hat "Starry Eyes" außerordentlich gut gefallen. Empfehle den O-Ton, die deutsche Synchronisation wertet den Film unglaublich ab. 9/10